
Langfristig Heizkosten sparen
Sie möchten Ihre Heizkosten deutlich senken? Diese Maßnahmen kosten zwar mehr, bewirken aber mittel- bis langfristig am meisten. Die Projekte erfordern eine gute Planung gemeinsam mit einem Fachbetrieb.
Vor der Heizungswahl
Wie viele Beispiele aus der Praxis zeigen, lassen sich bei Altbauten durch eine ambitionierte Gebäudesanierung teilweise bis zu 90 % Heizwärme einsparen. Wichtig ist eine kompetente Beratung durch erfahrene Energieberater und -beraterinnen. Lassen Sie einen Sanierungsfahrplan erstellen, der alle Maßnahmen an Außenwänden, Türen, Fenstern, Dach und Boden aufeinander abstimmt.
Bauliche Maßnahmen
Heizungscheck
Tauschen Sie eine veraltete Gas- oder Öl-Heizung gegen eine moderne Heizung aus, die erneuerbare Energien nutzt (z. B. Anschluss an Wärmenetz, Wärmepumpe, Biomasseheizung). Nach Möglichkeit sollte dies mit einer energetischen Gebäudesanierung einhergehen, da dann ggf. eine viel kleinere Anlage ausreicht.
Wenn folgende Aussagen zutreffen, können Sie durch einen Heizungstausch oft langfristig Kosten sparen und das Klima schützen:
- Ihr Heizkessel ist älter als 20 Jahre. Alte Heizungen sind meist deutlich zu groß ausgelegt. Das neue Modell kann meist kleiner sein, da die Technik oft effizienter ist als bei alten Heizungen.
- Sie haben seit Einbau der Heizung Änderungen am Gebäude durchgeführt, z. B. die Fenster getauscht oder das Gebäude erweitert.
- Es stehen ohnehin teure Reparatur- bzw. Wartungsarbeiten an der Heizung an.
- Sie haben einen Konstanttemperaturkessel, der das ganze Jahr bei mehr als 60˚C arbeitet.
- In dem Raum der Heizanlage wird es über 20˚C warm, obwohl dieser Raum nicht geheizt wird. Dies weist auf hohe Verluste der Anlage hin.
Ihnen liegen bereits Angebote vor? Die Verbraucherzentrale Bayern bietet einen kostenlosen Check Ihrer Angebote für eine Wärmepumpe an. Sie prüft dabei auch die Fördermöglichkeiten für Ihr Vorhaben. Hier geht es zum Wärmepumpen-Check.(Link öffnet in einem neuen Fenster)
Regelung des GEG
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass Heizkessel mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen nach spätestens 30 Jahren ausgetauscht werden müssen. Ausnahmen gelten für Niedertemperatur- und Brennwertkessel und für Anlagen, die mit Gas, Biomasse oder Flüssigbrennstoffen betrieben werden und Teil einer Wärmepumpen- oder Solar-Hybridheizung sind. Spätestens nach dem 31.12.2044 darf keine Heizanlage mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Für Ein- und Zweifamilienhäuser, die am 01. Februar 2002 vom Eigentümer oder der Eigentümerin selbst bewohnt wurden, gilt ebenfalls eine Ausnahmeregelung. Im Falle eines Eigentumswechsels ist der Heizkessel innerhalb von 2 Jahren auszutauschen.
Bei der letzten Aktualisierung des GEG ist außerdem die sogenannte 65-Prozent-Regel für Heizungsanlagen eingeführt worden. Diese Regel legt fest, dass 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien stammen muss. Im Neubau gilt das seit dem 01.01.2024 und in der Sanierung, sobald eine kommunale Wärmeplanung für die Kommune vorliegt.
Der Weg zum neuen Heizsystem
- Informieren Sie sich ausführlich (z. B. in unserem Heizungsvergleich, bei Verbraucherzentralen, im Internet) über verschiedene Heizsysteme.
- Nehmen Sie alle Bestandteile der Anlage unter die Lupe. Denken Sie auch an die Dämmung (umgangssprachlich auch „Isolierung“) von Rohren und Wärmespeicher, an eine effiziente Heizungsumwälzpumpe und den hydraulischen Abgleich. Wenn Sie Änderungen an der Gebäudehülle vorgenommen haben kann es auch sinnvoll sein die Größe einzelner Heizkörper zu ändern.
- Schalten Sie einen Energieberater oder eine -beraterin ein. Sie analysieren Ihr Gebäude und Ihre Heizung, machen produktneutrale Vorschläge, unterstützen bei der Beantragung von Fördermitteln und prüfen die Angebote der Handwerksbetriebe.
- Holen Sie mehrere Vergleichsangebote von Handwerksbetrieben ein. Bei einer Vorbesprechung können Sie sich über deren Erfahrungen informieren.
- Berechnen Sie die Kosten genau. Langfristig fallen die Kosten für den Energieträger stärker ins Gewicht als der Kaufpreis. Beachten Sie: Bei einem geringen Wirkungsgrad steigen diese Kosten. Auch Gebühren für Instandhaltungsmaßnahmen, wie Reparatur, Wartung und Kontrollen der Kaminkehrer sollten bei der Rechnung berücksichtigt werden.
Förderung
Informieren Sie sich über die verschiedenen Förderprogramme und nutzen Sie staatliche Zuschüsse und Kredite für Ihre Heizungsmodernisierung.
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Förderprogramme für Wohngebäude und Heizungstausch: Hier erhalten Sie Fördermittel für energieeffiziente Sanierungen, erneuerbare Energien, Energieberatung und die Baubegleitung durch Sachverständige.
Förderung Heizungsoptimierung
Heizungsoptimierung – Pumpentausch und hydraulischer Abgleich: Das Programm bietet Fördermittel für die Optimierung Ihrer Heizanlage.
Nach dem Heizungseinbau
- Die richtige Einstellung der Heizung ist für die Energieeffizienz entscheidend. Lassen Sie sich alle Funktionen ausführlich von Ihrem Handwerksbetrieb erklären: Temperaturabsenkung in der Nacht, Auswahl der passenden Heizkurve, Aktivierung der automatischen Sommerabschaltung, Wahl der Pumpenleistung, etc.
- Lesen Sie regelmäßig die Energiezähler ab. Der Brennstoff- oder Stromzähler für die Heizung zeigt, ob Sie gegenüber der alten Heizung sparen konnten. Haben Sie einen Wärmemengenzähler einbauen lassen, können Sie die Effizienz ermitteln. Vergleichen Sie einfach die eingesetzte Energie (Brennstoff oder Wärmepumpenstrom) mit der erzeugten Wärme.
- Halten Sie die vorgesehenen Wartungsintervalle ein. So können Wirkungsgradverluste schnell festgestellt und vermindert werden.
Unterstützung
Lassen Sie sich beraten, welche Maßnahmen bei Ihnen vor Ort zum besten Ergebnis führen. Erkundigen Sie sich auch, ob es für die Übernahme der Beratungskosten geeignete Förderprogramme gibt.
München
"Windheizung 2.0“ als eine innovative Strom-Heizung (Power-to-Heat)
Bad Neustadt
Modellstadt für Elektromobilität

Algertshausen
Erneuerbare Energie-Effizienz im Kloster St. Ottilien

Königsbrunn
Optimierte Zirkulationspumpensteuerung zur Warmwasserbereitstellung


Kempten
Neubau des Wasserkraftwerkes Keselstraße
Publikationen
Links und Downloads
Energieinstitut Vorarlberg: Heizungs-Matrix für das Ein- und Zweifamilienhaus(Link öffnet in einem neuen Fenster)
Energie- & Umweltzentrum Allgäu gemeinnützige GmbH (eza!): Onlinetool Heizrechner "Vollkostenvergleich von Heizsystemen"(Link öffnet in einem neuen Fenster)
Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE): Onlinetool "Wärmekompass"(Link öffnet in einem neuen Fenster)
Technische Universtität München – Professur für Regenerative Energiesysteme: Heizsystem im Vergleich "Ökobilanzielle und ökonomische Analyse von Wärmebereitstellungstechnologien für Gebäude (OekoWG)"(Link öffnet in einem neuen Fenster)