Effizient Bauen und Sanieren benötigt Augenmaß, aber lohnt sich (Bildquelle: Brian Jackson - stock.adobe.com) .
Effizient Bauen und Sanieren benötigt Augenmaß, aber lohnt sich (Bildquelle: Brian Jackson - stock.adobe.com) .

Bauen und Sanieren

Duschen, Baden, Heizen: Täglich benötigen wir in unseren vier Wänden Wärme – und die Energiekosten steigen stetig. Erfreulich ist: Bis zu 85 % des Wärmeverbrauchs können durch energieeffizientes Bauen oder eine hochwertige Sanierung eingespart werden.

Energetisches Bauen und Sanieren ist ein Schlüsselthema: Es spart Wärme, schont den Geldbeutel und das Klima. Wer einen Neubau plant, setzt deshalb am besten auf den sparsamen Passivhaus-Standard. Und wer in einem bestehenden Gebäude lebt, sollte die energetische Sanierung so früh wie möglich in Angriff nehmen, um bald von den Einsparungen profitieren zu können.

Energieeffizientes Zuhause: Wo stehen wir, was ist machbar?

Erfahren sie, woran Sie ein energieeffizientes Wohngebäude erkennen.

Bestehende Wohngebäude

Heizenergieverbräuche werden anschaulich als "Liter Heizöl pro Quadratmeter (m2) Wohnfläche im Jahr" angegeben. 

  • Einfamilienhaus Baujahr vor 1980: circa 30 Liter
  • gedämmtes Einfamilienhaus mit aktueller Heizungstechnik: circa 10 Liter
  • verbrauchsoptimiert saniertes Einfamilienhaus mit kontrollierter Lüftung: circa 3 Liter
  • Neubau nach Passivhausstandard: circa 1,5 Liter

Gebäude der Zukunft

  • hochwärmegedämmte Hülle, luftdicht und wärmebrückenfrei
  • flexible und kompakte Architektur
  • kontrollierte Belüftung mit Wärmerückgewinnung
  • Nutzung erneuerbarer Energie und passiver Sonnenwärme (über Fensterflächen)
  • energetische Baubegleitung ab Planungsbeginn

Tipps für alle

  • Holen Sie mehrere Angebote ein. Finger weg von billigen Angeboten, denn Qualität hat beim Bauen und Sanieren immer ihren Preis!
  • Bei der Dämmstärke ruhig "dick auftragen". Die Mehrkosten dafür sind vergleichbar gering, die Heizkostenersparnis dagegen enorm.
  • Die Bauüberwachung sollten Sie sowohl bei der Sanierung als auch beim Neubau einem Bausachverständigen überlassen, der u. a. während der Ausführung vor Ort ist und die einzelnen Arbeitsschritte kontrolliert. Im Trubel der Sanierung oder des Neubaus brauchen Sie jemanden, der insbesondere auf die gewerkeübergreifenden Schnittstellen achtet und einen kühlen Kopf bewahrt. Beauftragen Sie eine Bausachverständige oder einen Bausachverständigen für eine energetische Baubegleitung. Die Beauftragung wird bei Sanierung oder Neubau im Rahmen einer KfW-Förderung mitgefördert.

Energetische Sanierung: Die Reihenfolge ist wichtig

Mit "Sanierung" ist hier energetische Sanierung gemeint: Austausch der Fenster, Dämmen der Gebäudehülle, idealerweise zusätzlich Dämmen der Kellerdecke und des Dachs, Erneuerung der Heizungsanlage.

Zu Beginn der Planung einer energetischen Sanierung sollte der Zustand des Hauses von einem Energieberater oder Energieberaterin beurteilt werden. Die Energieberatung wird von der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Bei der weiteren Planung sollten Sie Bausachverständige mit Schwerpunkt im Bereich energetische Sanierung zu Rate ziehen (siehe Expertensuche der Deutschen Energie-Agentur, Linkliste unten).

  1. Zuerst sollte das Dach oder, bei ungenutztem Dachspitz, die oberste Decke gedämmt werden. Das ist in den meisten Fällen vergleichsweise einfach und kostengünstig.
  2. Dann sollten die Fenster ausgetauscht werden. Dabei ist es wichtig, auf eine 3-Scheiben-Verglasung und einen breiten Fensterrahmen zu achten, damit dieser später richtig überdämmt werden kann.
  3. Idealerweise sollten gleichzeitig mit dem Fenstertausch die Außenwände gedämmt werden. Falls die Fenster und die Außenwände nicht parallel saniert werden können, ist es empfehlenswert, Fenstertausch und Fassadendämmung in einem möglichst geringen zeitlichen Abstand durchzuführen.
  4. Danach ist es sinnvoll, eine Lüftungsanlage einzubauen. Denn schon mit neuen Fenstern ist das Gebäude so dicht, dass kaum noch ein unkontrollierter Luftaustausch über undichte Bauteile stattfindet. Für ein angenehmes Wohnklima sollte jedoch die Luft im Gebäude regelmäßig ausgetauscht werden.
  5. Nun kann die Heizungsanlage erneuert werden. Denn nach Abschluss der Maßnahmen eins bis drei ist der Wärmebedarf des Hauses bereits viel geringer als vor der Sanierung. Jetzt reicht auch eine kleinere Heizung mit weniger Leistung aus.

Achtung: Dies ist eine von mehreren Möglichkeiten, schrittweise und doch effizient zu sanieren. Vor Beginn der Sanierungen sollten Sie zusammen mit einem Planungsbüro überprüfen, welches Vorgehen für Ihr Objekt sinnvoll ist.

Daten und Fakten zum Bauen & Sanieren

35 %

des Energieverbrauchs in privaten Haushalten fällt auf den Bereich "Wohnen" 

73 %

der CO2-Emissionen privater Haushalte entfällt auf die Bereitstellung von Raumwärme 

12 %

der CO2-Emissionen privater Haushalte entfällt auf die Bereitstellung von Warmwasser

30 Liter

Bedarf Heizöl pro Quadratmeter im Wohnhaus, Baujahr vor 1980

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Bildergalerie: Fakten zum Bauen und Sanieren

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Optimierungsansätze für kostengünstiges und energieeffizientes Bauen
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Das nachhaltige Haus – heute für Morgen bauen

Tipps zur Bau-Planungsphase, zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks und zur Optimierung der Nutzungsdauer

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In der Zukunft zu Hause: Hocheffizient bauen und sanieren

Konkrete Ansatzpunkte, wie Sie Ihr Gebäude fit für die Zukunft machen können.

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Ob Neubau oder Sanierung: Die wesentlichen Elemente eines energieeffizienten Gebäudes sind Dämmung, Fenster, Heizung und Lüftung. Wenn diese vier Komponenten professionell eingebaut und aufeinander abgestimmt sind, ist das Gebäude energieeffizient – wir zeigen Ihnen, worauf es bei diesen Themen ankommt.

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