Energieflussdiagramm

Bayern bezieht einen Großteil seiner Energie von außerhalb seiner Landesgrenzen, insbesondere Mineralöle und Erdgas. Bei der Umwandlung (z. B. in Raffinerien und Kraftwerken) geht etwa ein Viertel der dort eingesetzten Energie als Abwärme verloren oder wird im Prozess verbraucht. Nur knapp 80 Prozent der Primärenergie stehen als Endenergie zur Verfügung.

Im Folgenden wird erklärt, was die im Diagramm verwendeten Begriffe bedeuten und was mit der Energie passiert (Pfeile). Die Daten stammen aus der Veröffentlichung "Energiedaten.Bayern – Schätzbilanz, Daten bis zum Jahr 2024" des StMWi, Stand 2025.

• Gewinnung im Inland: Ein Teil der Energierohstoffe ist im Inland (hier: Bayern) vorhanden (z. B. Wasserkraft, Sonnenenergie) oder entsteht hier (z. B. Abfälle). Für 2024 werden diese auf 421 Petajoule geschätzt.
• Importe (Bezüge): Die meisten Energierohstoffe müssen aber von außerhalb Bayerns importiert werden (z. B. Erdöl, Erdgas, Uran), 2024 geschätzt 1.228 Petajoule.
• Lieferungen: Etwas von der in Bayern gewonnenen oder vorhandenen Energie wird nach außerhalb geliefert (z. B. Benzin oder Flüssiggas), geschätzt 114 Petajoule im Jahr 2024.
• Primärenergieverbrauch: Diese Energie wird tatsächlich in Bayern verbraucht, 2024 waren dies laut Schätzbilanz 1.529 Petajoule, das etwa 450 Milliarden Kilowattstunden.
• Nicht-energetischer Verbrauch: Ein Teil der Energierohstoffe wird als Rohstoff genutzt, z. B. Mineralölprodukte als Grundlage für Kunststoffe (stoffliche Nutzung).
• Umwandlungsverluste: Wenn die Energierohstoffe in nutzbare Energie (z. B. Strom) umgewandelt werden, wird v.a. viel Abwärme frei, die nicht genutzt wird. Auch die für die Umwandlung eingesetzte Energie sowie Übertragungsverluste stehen nicht als Endenergie zur Verfügung.
• Endenergieverbrauch: Einige Primärenergieträger (z. B. feste Biomasse, Erdgas, Solarthermie) können ohne Umwandlung genutzt werden, v.a. zur Wärmeerzeugung. Zusammen mit den durch Umwandlung gewonnenen Sekundärenergieträgern (z.B. Strom, Kraftstoffe, Fernwärme) können sie als Endenergie in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. 2024 betrug der Endenergieverbrauch in Bayern laut Schätzbilanz 1.317 Petajoule, das sind rund 366 Milliarden Kilowattstunden.
• Industrie und verarbeitendes Gewerbe: Hier wird v. a. Erdgas (33 %) und Strom (39 %) genutzt, zum Beispiel zur Bereitstellung von Prozesswärme oder zum Antrieb von Maschinen.
• Verkehr: Im Verkehr werden hauptsächlich Kraftstoffe auf Mineralölbasis eingesetzt (50 % Diesel, 27 % Benzin, 15 % Kerosin).
• Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher: In diesem Bereich wird die Energie hauptsächlich zur Wärmeerzeugung eingesetzt. Es werden Erdgas (26 %), Heizöl und Flüssiggas (18 %) und erneuerbare Energien (22 %) genutzt, sowie Fernwärme (6 %). 23 % der Endenergie werden in Form von Strom verbraucht.