Nur durch eine intakte Dorfgemeinschaft war es möglich, von den individuellen Hausheizungen auf ein zentrales Wärmenetz umzustellen. Alle Abnehmer haben sich in der Bioenergie Mausdorf GbR zusammengeschlossen, durch die das Projekt schließlich in Eigenregie umgesetzt wurde. Die Verlegung des Leitungsnetzes erfolgte fast ohne fremde Arbeitskräfte und ausschließlich in offener Bauweise. Mit vielen flinken Händen waren die Bürgersteige aber schnell geöffnet und wieder verschlossen. Außerdem wurde das Projekt mit Baumaßnahmen der Dorferneuerung verbunden. Auch der Einsatz der eigenen Baumaschinen führte zu einer deutlichen Kostensenkung. Die gemeinsame Anstrengung und das gemeinsame Ziel brachten den Bürgern zudem ein sehr positives Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Zur besseren Nutzung der Prozesswärme aus der Biogasanlage wurde ein Wärmespeicher mit 35 m³ Volumen errichtet.
Zusätzlich zu der Biogasanlage wurde noch eine Hackschnitzelheizung mit 850 kW Leistung eingerichtet. Der Hackschnitzelbedarf von jährlich 1.000 m³ wird durch die Waldgenossenschaft Mausdorf abgedeckt. Die Lagerung der Hackschnitzel erfolgt in einem aufgelassenen Fahrsilo, das überdacht und mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet wurde. Eine Besonderheit ist, dass sich an der zentralen Heizanlage lediglich ein Vorratsbehälter von ca. 5 m³ befindet, in den über einen eigens dafür konzipierten 45 m³ Container die Hackschnitzel bedarfsgesteuert eingebracht werden. Dieses Volumen reicht für mindestens 7 Tage bei extremen Minusgraden, sodass vertretbare Tauschzeiten entstehen. Damit konnte auf den Bau eines großvolumigen Gebäudes verzichtet werden.
Neben diesem haben die engagierten Bürger Mausdorfs noch weitere Projekte durchgeführt, wie z. B. die Errichtung von drei Bürgerwindanlagen (s. Praxisbeispiel
"Bürgerwindanlage Mausdorf - Pirkach: drei Windräder in Bürgerhand“) sowie von unzähligen Photovoltaikanlagen.