Bürgerwindanlage Mausdorf - Pirkach: drei Windräder in Bürgerhand

Wir haben das Projekt mit der finanziellen Beteiligung von 108 Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich durchgeführt.
Projektträger: Reuthwind Verwaltungs-GmbH

Beschreibung

Auslöser

Mit dem Entstehen der ersten Windräder auf dem Gemeindegebiet kam seitens der Bürgerinnen und Bürger Kritik auf. Sie erkannten dass diese von fremden Investoren erbauten Anlagen nicht zur Wertschöpfung in der Region beitragen. Wenn man schon die optische Beeinträchtigung habe, dann sollen die Bürgerinnen und Bürger auch an den wirtschaftlichen Vorteilen beteiligt werden, so die Meinung vieler.

Das Projekt wurde in jeder Planungsphase auf öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt. Die Menschen hatten jederzeit die Möglichkeit, sich über den Stand auf unserer Homepage zu informieren. Letztendlich, auch durch die positive Darstellung des Projektes in der örtlichen Presse, haben wir eine hohe Akzeptanz erreicht. Wir konnten viele, aber leider nicht alle Menschen überzeugen. Bei grundsätzlicher Abneigung gegen die Windkraft ist es schwer, mit sachlicher Argumentation zu überzeugen.

Durchführung

Ziel der Projektgruppe war, den Ausbau der Windenergie aktiv voran zu bringen. Durch die Ausweisung eines Vorranggebietes im Gemeindegebiet wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen.

Die Reuthwind Verwaltungs-GmbH, gegründet von sieben Bürgern aus Mausdorf und Pirkach, hat die Chance erkannt und die Projektierung und Realisierung der Windenergieanlagen selbst in die Hand genommen.

Ziel war es weiter, allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu schaffen, sich als Kommanditist über eine eigens dafür gegründete GmbH & Co. KG an den Windrädern zu beteiligen. 108 Personen nutzten diese Möglichkeit und sind heute Beteiligte und Miteigentümer/innen der Reuthwind GmbH & Co. KG.

Lokale Wertschöpfung für die Gemeinde und Unternehmen aus der Region sowie eine einvernehmliche Ausgestaltung der Vorrangfläche unter Berücksichtigung der Belange für Mensch und Umwelt waren wichtige Aspekte bei der Planung der Anlagen.

Tipps

  • Das Problem bei der Erlangung einer Baugenehmigung ist die einvernehmliche Sicherung des Grundstückes der Anlage. Höhe und Verteilung der Entschädigung für die Grundstücksnutzung muss mit viel Fingerspitzengefühl erfolgen. Der Faktor Neid spielt dabei wohl die wichtigste Rolle.

Auszeichnungen

  • 11/2011: Westmittelfränkischer Energiepreis 2011

    verliehen von: Netzwerk erneuerbare Energien

Beispiel gemeldet: 05/2012

zuletzt aktualisiert: 03/2023