Karte für Bioenergiedorf Reinstorf-Steinhausen

Bioenergiedorf Reinstorf-Steinhausen

Das Bioenergiedorf Reinstorf-Steinhausen versorgt sich zu über 90 % mit Wärme aus erneuerbaren Energien und produziert vier Mal mehr erneuerbaren Strom als es benötigt.

Projektträger: Markt Glonn


Auf einen Blick

besonders gut für die Umwelt
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmebedarf des Bioenergiedorfes Reinstorf-Steinhausen liegt bei über 90 %. Bei der Stromerzeugung sind wir noch weiter: etwa 90% der ausschließlich regenerativ erzeugten Elektrizität können wir einspeisen. So profitiert nicht nur das Dorf, sondern bilanziell auch weitere 400 Haushalte, die damit ebenso aktiv das Klima schützen. Da wir die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme im Winter in das Nahwärmenetz einspeisen und im Sommer zur Trocknung von Hackschnitzeln nutzen, sind die Anlagen ganzjährig ausgelastet und besonders effizient. Die benötigte Biomasse besteht aus dorfeigener Gülle, Futterresten, Mist und Restholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern im Umkreis von maximal 15 km.

Nutzen
Emissionseinsparung Strom: 250 Tonnen CO₂, wenn man von einer ursprünglichen Stromversorgung mit dem EON Mix mit 504 g CO₂/kWh ausgeht. Wärme: 1,15 Tonnen CO₂.<br>Der Einsparnutzen durch die energetische Sanierung vieler Wohnhäuser (Sanierungsrate deutlich über dem Bundesdurchschnitt) konnte leider bisher nicht quantifiziert werden.<br>Die Energieausgaben konnten reduziert werden und werden nun beim Biomasseeinkauf in der nahen Umgebung investiert.

Einsparung
CO₂-Einsparung:
1.4 Tonnen pro Jahr

Auslöser

Ein Landwirt (Reinstorf) mit Milchviehhaltung und Ackerbau baute 2008 eine Biogasanlage. Er suchte in Partnerschaft mit dem im benachbarten Steinhausen ansässigen Heizungsinstallateur nach einer sinnvollen Konzeption für ein Wärmenetz zur Versorgung beider Ortschaften und gleichzeitiger Stromproduktion mittels KWK. Wichtig waren ihm der regionale Bezug und der Einsatz regenerativer Energieträger.

Projektbeschreibung

Das Besondere des Bioenergiedorfes Reinstorf-Steinhausen und seiner Anlagenkonzeption sind zum einen der maßgeschneiderte regionale Bezug und zum anderen die gegenseitigen Synergieeffekte über zwei Ortsteile hinweg. Durch ein ausgeklügeltes System wirkt das Wärmenetz wie ein großer Pufferspeicher, mit dem Spitzen bei der Erzeugung und beim Verbrauch der Wärme reguliert bzw. ausgeglichen und optimal genutzt werden können. Der Anlagenkomplex besteht aus einer Biogasanlage mit BHKW und Einspeisung ins Nahwärmenetz (Gülle und Substrat auf Grundlage eigenen Futters), zwei Holzvergaseranlagen (Hackschnitzel) und einem Hackschnitzelheizkessel. So ist insgesamt eine thermische Leistung von 620 kW und eine elektrische Leistung von 355 kW installiert. Die Anlagengröße kann bei Expansion des Gewerbegebietes in Steinhausen erweitert werden.

Die momentane Kapazität reicht aus, um den Wärmebedarf im Dorf zu über 90 % aus erneuerbaren Energien zu decken. Der in Reinstorf-Steinhausen erzeugte Strom ist zu 100 % regenerativ und reicht bilanziell aus, um 600 Personen - ca. viermal mehr als die Einwohner des Dorfes - zu versorgen.

Mehrere Firmen am Ort sind mit ihren Innovationen auf dem Energiesektor erfolgreich. Die Umsetzung vor Ort als Leuchtturmprojekt zeichnet ein positives Bild der Energiewende mit dezentralen und regionalen Strukturen. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Gewerbe und Anwohnern führt zu hoher Akzeptanz der Anlagen.
"Die Anlagen ergänzen sich sinnvoll - Synergieeffekte können genutzt werden." (Renate Glaser, Gemeinderätin Glonn)

Auszeichnungen

09/2014 : Auf der Liste der Bioenergiedörfer, Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
verliehen von: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Kontakt

Mitwirkende Standardbild

Gröbmayr, Hans

Aktionskreis Energiewende Glonn 2020
  • 08093 902733
  • renate.glaser@hotmail.de
  • Lena-Christ-Straße 10
    85625 Glonn

Beispiel gemeldet: 09/2014

Zuletzt aktualisiert: 09/2025

Diese Seite wurde von den Projektbeteiligten erstellt.

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