Karte für Blühflächen zur Energiegewinnung

Blühflächen zur Energiegewinnung

Der Anbau der artenreichen mehrjährigen BiogasBlühmischung Veitshöchheimer Hanfmix trägt zur nachhaltigen Energiegewinnung bei. Er fördert gleichzeitig die Struktur- und Artenvielfalt. Die Mischung wurde in Rhön-Grabfeld getestet und wird nun bayernweit über KULAP K52 gefördert.

Projektträger: Agrokraft GmbH, Bund Naturschutz in Bayern e.V.


Auf einen Blick

besonders gut für die Umwelt
Die Blühflächen sind besonders im Spätsommer eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten und gleichzeitig ein wichtiger Rückzugsort für die Tiere der Agrarlandschaft. Durch die mehrjährige Nutzung wird Humus aufgebaut und dadurch CO₂ gebunden. Das ist effektiver Klimaschutz.
besonders schnell umsetzbar
Die Blühflächen werden im Frühjahr ausgesät und können bereits im Herbst das erste Mal geerntet und in der Biogasanlage als Substrat eingesetzt werden. Eine einmal angelegte Blühfläche ist bis zu acht Jahren nutzbar.

Nutzen
Die wichtigsten Effekte sind die Erhöhung der Artenvielfalt, der Beitrag zum Boden- und Gewässerschutz und die Förderung der nachhaltigen Energiegewinnung. Landwirte können mithilfe der Mischung auf ein und derselben Fläche Energie und Biodiversität erzeugen.

Auslöser

Das Projekt ist als Gemeinschaftsprojekt von Landwirten, Biogasanlagenbetreiberinnen, Naturschützern und Imkerinnen im Jahr 2017 gestartet. Projektziel ist die Etablierung von Blühflächen zur Energiegewinnung, die als Ergänzung zu den vorherrschenden Energiepflanzen Mais- und Ganzpflanzensilage angebaut werden.

Projektbeschreibung

Was und wer steckt hinter dem Projekt?
Im Rahmen des Projekts wurde auf einer Fläche von über 120 Hektar die Blühmischung Veitshöchheimer Hanfmix angebaut, die sich für die Biogasgewinnung eignet und gleichzeitig die biologische Vielfalt fördert. Ziel war es, belastbare Fakten und Erfahrungen zum Einsatz der Mischung zu sammeln. Das Projekt wird seit 2019 durch den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Projektträger sind die Agrokraft GmbH und der BUND Naturschutz in Bayern. Die Laufzeit betrug vier Jahre.
Im Projekt kooperieren BUND Naturschutz, Bayerischer Bauernverband, Fachverband Biogas und der Imkerbund.

Was wird angebaut?
Über 40 landwirtschaftliche Betriebe bauen auf insgesamt 80 Flächen den sogenannten "Veitshöchheimer Hanfmix" an. Die spezielle Energiepflanzenmischung wurde in langjähriger Forschungsarbeit von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim entwickelt, um die Struktur- und Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu fördern. Die Mischung besteht aus rund 30 verschiedenen Wild- und Kulturpflanzenarten, darunter z. B. Wegwarte, Fenchel, Herzgespann, Sonnenblume und Nutzhanf. Aufgrund des Arten- und Blütenreichtums ist die Mischung eine wertvolle Nahrungsquelle und ein attraktiver Lebensraum für die Tiere der Agrarlandschaft. Die Kombination massewüchsiger und blütenreicher Arten ermöglicht eine verhältnismäßig gute Gasausbeute und ist daher eine sinnvolle Ergänzung zum Maisanbau.

Lohnt sich das überhaupt?
Grundsätzlich ist die Energiepflanzenmischung eine sinnvolle Ergänzung zu den klassischen Biogaskulturen. Die Gasausbeute der Mischung liegt jedoch niedriger als die Gasausbeute von Mais. Diese Differenz wird jedoch durch die Förderung im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes ausgeglichen.- Denn: Erneuerbare Energie aus Biomasse zu erzeugen und gleichzeitig die Artenvielfalt zu erhalten ist anspruchsvoll und lohnt sich, auch wenn es sich nicht von allein trägt.
"Das Projekt ist für mich die ideale Ergänzung für die Biogasanlagen zur Energiegewinnung. Es bringt fast nur Vorteile: Blüten für unsere Bienen und Wildbienen und durch die Nachblüte im September eine ideale Pollenversorgung für die Aufzucht der Winterbienen." (Annette Seehaus-Arnold, Präsidentin Deutscher Berufs und Erwerbsimkerbund e.V.)
"Die vielen durchweg positiven Nachfragen aus der Bevölkerung, was denn da genau auf unserer Fläche wächst, haben uns sehr gefreut und in der Entscheidung, die Wildpflanzenmischung als festes Glied in der Fruchtfolge zu etablieren, bestärkt." (Margit Ziegler, Landwirtin und BBV-Kreisbäuerin)
"Der Ansatz einer biodiversitätsfördernden Biogasgewinnung im mehrjährigen Anbau hat viele Gesellschafter unserer Gemeinschaftsbiogasanlage sofort überzeugt und zum Mitmachen bewegt. Fest steht aber auch: Ohne eine finanzielle Unterstützung der Anbauer ist eine biodiversitätsgerechte Energiegewinnung nicht umsetzbar." (Mathias Klöffel, Geschäftsführer Bioenergie Bad Königshofen GmbH & Co. KG)
"Überrascht haben die große Artenzahl und die hohe Individuenzahl an Wildbienen auf den Versuchsflächen. Dabei wurden die Blühflächen auch von hoch gefährdeten Bienenarten genutzt." (Dr. Klaus Mandery, Leiter des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V.)

Auszeichnungen

07/2019 : boden:ständig-Preis 2019
verliehen von: Bayerische Staatsregierung

Weiterführende Informationen

Kontakt

Mitwirkende Standardbild

Stäblein, Michaela

Agrokraft GmbH
  • 09771 6210-51
  • michaela.staeblein@agrokraft.de
  • Berliner Str. 19a
    97616 Bad Neustadt

Beispiel gemeldet: 03/2020

Zuletzt aktualisiert: 09/2025

Diese Seite wurde von den Projektbeteiligten erstellt.

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