Die Vorgaben der EU und des Bundes zur Klimaneutralität bedeuten im Fall der Chemieindustrie, dass fossile Prozesse durch einen höheren Elektrifizierungsgrad ersetzt werden müssen. Dazu muss einerseits die Energieversorgung (Strom, Wärme- und Dampferzeugung) von der bislang überwiegend fossilen Basis (vor allem Erdgas) auf nachhaltige Quellen umgestellt werden. Infrage kommt hier in erster Linie grüner Strom, beispielsweise als Grundlage für Wärmepumpen. Andererseits müssen zur Erreichung der Klimaneutralität auch die Rohstoffe konsequent auf Nachhaltigkeit transformiert werden. So basiert beispielsweise Ethylen, einer der wichtigsten Rohstoffe, bislang auf Erdöl. Alternativ könnte Ethylen über mehrere Zwischenschritte nachhaltig aus (grünem) Wasserstoff und CO2 hergestellt werden, dieser Prozess ist jedoch sehr stromintensiv. Daher bringt die Abkehr von fossilen Rohstoffen in der chemischen Industrie zwingend einen (deutlich) erhöhten Strombedarf mit sich, auch für das Chemiedreieck.