Karte für Bioenergiedorf Schlacht

Bioenergiedorf Schlacht

Unser Bioenergiedorf produziert Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien - das Projekt hat unser Dorf lebendiger und schöner gemacht.

Projektträger: Gemeinde Glonn


Auf einen Blick

besonders gut für die Umwelt
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmebedarf des Bioenergiedorfes Schlacht liegt bei weit über 90 %. Bei der Stromerzeugung ist der Anteil noch höher: Etwa 50 % der ausschließlich regenerativ erzeugten Elektrizität kann eingespeist werden. So profitiert nicht nur das Dorf (600 MWh), sondern auch weitere Haushalte (280 MWh), die damit ebenso aktiv das Klima schützen. Die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme wird im Winter ins Nahwärmenetz eingespeist und im Sommer zur Trocknung von Hackschnitzeln und zur Kühlung (Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, Kälteadsorptionsverfahren mit Wasser und Zeolith) verwendet. Dadurch sind die Anlagen ganzjährig ausgelastet und arbeiten effizient und wirtschaftlich. Die benötigte Biomasse stammt von Holz aus Forsten im näheren Umkreis, naturbelassenen Abschnitten und Restholz aus dem örtlichen Zimmereibetrieb.
Der örtliche Busunternehmer erzeugt nicht nur viel mehr Strom als er selbst braucht, er ist mit an der Spitze der landesweiten Innovationen für alternative Antriebe für seine zahlreichen Busse.

Nutzen
Emissionseinsparung Strom: 354 Tonnen CO₂e, wenn man von einer ursprünglichen Stromversorgung mit dem EON Mix mit 504 g CO₂e/kWh ausgeht. Wärme: 436 Tonnen CO₂/a.

Einsparung
CO₂-Einsparung:
790 Tonnen CO₂/a, 80 %

Auslöser

Der ansässige Zimmereibetrieb suchte nach einem sinnvollen Konzept, seine Sägerestholzabfälle zu verwerten. Dabei bekam er schnell Unterstützung durch die Dorfbewohnenden.

Projektbeschreibung

Noch vor zehn Jahren war Schlacht ein Dorf in dem die Energiewende kein Thema war. Es gab einen Hofladen, der ausschließlich regionale und zum Teil selbst erzeugte Produkte anbot und einzelne Hausbesitzende, die ihr Gebäude mit Stückholz beheizten. Dann kam eine Bewegung ins Rollen, deren (positives) Ende immer noch kaum absehbar scheint: Der Besitzer des örtlichen Zimmereibetriebes konzipierte zusammen mit einem Öko-Landwirt die Holzvergaseranlage mit Wärmenetz. Dabei leisteten die beiden wesentliche Überzeugungsarbeit für eine regenerative Energieversorgung im Dorf.

Bis auf einzelne Privathäuser mit Ölheizungen sind nun alle Häuser in Schlacht regenerativ versorgt. Parallel dazu bot der Bau des neuen Möbelmarktes - komplett aus Holz gebaut am Rande des Ortes - die Gelegenheit, neueste Effizienztechnologie in Sachen Kühlung einzusetzen. Die erste Elektrotankstelle des Landkreises wurde ebenfalls dort eröffnet. Der Strom hierzu wird durch die KWKK-Anlage geliefert. Zwei Elektroautos fahren in Schlacht und im Nachbarort. Die Fa. WBT, die die Anlage gebaut hat, ist in der Gemeinde angesiedelt.

Hatten bisher nur einzelne Hausbesitzende PV-Anlagen oder Solarthermie-Anlagen auf ihren Dächern installiert, entschloss sich nun der örtliche Busunternehmer, seine riesigen Dachflächen für die Photovoltaik zu nutzen. Parallel dazu gab er sich hohe Umweltstandards und setzt diese Zug um Zug um (z. B. Hybridbusse im Fuhrpark). Spitzentechnologie und Innovation auf kleinstem Raum im Einklang mit bäuerlicher Grundstruktur! Derzeit plant der Busunternehmer eine Teilumstellung seiner Busse auf Wasserstoffbetrieb. Die notwendige Tankstelle wird ebenfalls in Schlacht entstehen.

Der ökologisch arbeitende Landwirt mit seinen 70 Schafen verfolgt konsequent seinen nachhaltigen Weg nun auch in der Energiebereitstellung des Dorfes. Der Hofladen unterstützt das Konzept der regionalen Produktvermarktung und der kurzen Transportwege auch im Energiekonzept. Der ansässige Baggerbetrieb gräbt die Leitungen für das Nahwärmenetz. Das im Ort angesiedelte Elektrounternehmen ist für die Umsetzung und Betreuung vieler Anlagen zuständig. Schlacht befindet sich in einer enormen Entwicklung.

Und es ist dabei selbstverständlich geworden, den Weg der Klimaneutralität public. Wie selbstverständlich werden neue Wohn- oder Gewerbebauten an das Wärmenetz angeschlossen. Der eingeschlagene Weg zur Klimaneutralität hemmt die Entwicklung des Ortes nicht, er treibt sie förmlich an.

Ein Dorf hat sich auf den Weg gemacht, alle machen mit und ein Ende ist noch nicht abzusehen.
Schlacht zeigt: Die Energiewende ist möglich, sie ist in kurzer Zeit umsetzbar, sie erzeugt positive soziale Prozesse und der Ort wird dadurch lebendiger und schöner. Die Klimaschutzprojekte machen den Ort zukunftsfähig!
Innovation und bäuerliche Grundstruktur in Einklang (Renate Glaser, Kreisrätin Landkreis Ebersberg)
Große Akzeptanz in der dörflichen Gemeinschaft (Peter Gröbmayr, 2. Bürgermeister Glonn)
Unsere Dorfversammlungen im Feuerwehrhaus waren ein großer Erfolg (Konrad Wachter, FFW Schlacht, Bio-Landwirt)

Erkenntnisse

Tipps

Miteinander immer wieder persönlich reden, hilft Vertrauen aufzubauen.

Auszeichnungen

09/2012 : Energiepreis des Landkreises Ebersberg
verliehen von: Landratsamt Ebersberg

09/2012 : Auf der Liste der Bioenergiedörfer geführt, Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
verliehen von: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Kontakt

Mitwirkende Standardbild

Gröbmayr, Hans

Aktionskreis Energiewende Glonn 2020
  • 08093 902733
  • hans.groebmayr@web.de
  • Lena-Christ-Straße 10
    85625 Glonn

Beispiel gemeldet: 09/2014

Zuletzt aktualisiert: 09/2025

Diese Seite wurde von den Projektbeteiligten erstellt.

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