Peer-to-Peer-Energiehandel auf Basis von Blockchains

"Wie die Blockchain-Technik das Energiesystem revolutionieren kann" lautete eine Überschrift in der Süddeutschen Zeitung im August 2016. Das waren nur einer von vielen Beiträgen und Diskussionen, die 2016 in der Öffentlichkeit rund um die Themen Blockchain, P2P-Energiehandel und der Chance einer besseren Nutzung dezentraler Strukturen zum Gelingen der Energiewende geführt wurden.

Für die Konsortialpartner Allgäuer Überlandwerk GmbH, AllgäuNetz GmbH & Co.KG, Siemens AG, Hochschule Kempten (HKE) und Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) ergab sich die Herausforderung, einen lokalen Stromhandel unter Erzeugern, Prosumern und Verbrauchern auf direktem Weg im Verteilnetz so zu organisieren, dass Netzengpässe vermieden und ein möglichst großer marktwirtschaftlicher Mehrwert generiert werden könne. Aufgrund der guten Erfahrungen aus den vorangegangen Forschungsprojekten IRENE und IREN2 schlossen sich die fünf Partner zu einem weiteren Forschungsprojekt zusammen, damit war Ende 2016 die Idee für das Forschungsprojekt pebbles geboren.

Pebbles wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und ist im November 2021 nach dreieinhalb Jahren zu Ende gegangen.

Den Forschungspartnern ist es gelungen, eine Handesplattform aufzubauen, die alle Teilnehmer miteinander verbindet und einen automatisierten Stromhandel untereinander ermöglicht. Es handelt sich um einen Day-ahead-Markt in 15 Minuten-Zeitintervallen mit multikriterieller Optimierung. Die Teilnehmer können über eine App am lokalen Energiemarkt teilnehmen und ihre Präferenzen einstellen, die im Handel berücksichtigt werden.

Eine der Besonderheiten ist, dass nicht nur Energie, sondern auch Flexibilität z. B. von Batteriespeichern oder Elektroautos gehandelt wird. Damit gelingt es, Flexibilität systemdienlich in den Handel zu integrieren. Eine weitere Besonderheit von pebbles ist die Berücksichtigung der realen Verteilnetztopologie, sodass Netzengpässe vermieden werden können.