Ist das Fundament abgehärtet und die Zuwegung entsprechend ausgebaut, beginnt der Aufbau des Turms. Auch hier gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Turmkonzepte: Stahl- oder Hybridtürme. Bei einem Hybridturm bestehen ca. zwei Drittel des Turms aus Betonfertigteilen (Halbschalen und Drittel-Schalen) und das letzte Drittel wird in Form von Stahlturmsegmenten bis zur endgültigen Nabenhöhe der künftigen Windenergieanlage auf die Betonturmsegmente aufgesetzt. Es existieren auch Holzturmkonzepte oder Gittermasttürme, welche sich bis dato wirtschaftlich jedoch nicht durchsetzen konnten.
Für die Errichtung der gesamten Windenergieanlage sind entsprechend hohe Kräne notwendig, um die einzelnen Turmsegmente und am Ende das Maschinenhaus (Gondel), die Nabe und die Rotorflügel montieren zu können. Auch hier existieren zwischenzeitlich zwei unterschiedliche Krankonzepte: der klassische und bisher fast ausschließlich eingesetzte Auslegerkran, sowie Turmdrehkräne und Kletterkräne. Ein Auslegerkran funktioniert wie ein gigantischer Mobilkran, nur dass das Basisgehäuse durch Raupen angetrieben wird und der Kranausleger entsprechend immer ca. 20 Meter länger ist als die spätere Nabenhöhe der Windenergieanlage. Das heißt: Hat die künftige Anlage eine Nabenhöhe von 170 m muss der Kranausleger ca. 190 m lang sein. Wichtig dabei ist, dass für den Aufbau dieses Kranauslegers am Boden eine entsprechende Aufbaufläche zur Verfügung notwendig ist, die genauso lang ist wie der Kranausleger und ca. 10 m breit.
Turmdrehkräne sind Krankonzepte, die man auch vom Hochhausbau her kennt: Der Kran wächst mit der Windenergieanlage parallel zu ihr in die Höhe. Kletterkräne sind, wie der Name sagt, Krankonzepte, bei denen der Kran am Turm befestigt ist und mit der wachsenden Windenergieanlage nach oben wandert. Diese beiden letztgenannten Krankonzepte haben gegenüber dem Auslegerkran den großen Vorteil, weniger Fläche am Boden für den Aufbau zu benötigen, da kein Kranausleger notwendig ist. Allerdings handelt es sich bei diesen Krankonzepten eher um Ausnahmen, da solche Turmdreh- oder Kletterkräne nur schwer verfügbar sind und bei Großanlagen in der Regel nicht einsetzbar sind.