
Gewässertemperatur
Während der Heizperiode im Winter ist der Wärmebedarf am größten. Ob und wie viel Wärme dann aus Flüssen und Seen gewonnen werden kann, hängt von der Gewässertemperatur ab.
Wenn die Luft im Winter kalt ist, sinkt auch die Wassertemperatur. Je näher die Flusstemperatur bei 0 °C liegt, desto weniger Wärme lässt sich entnehmen. In der Regel kann die Wärmepumpe aus technischen und ökologischen Gründen bis zu einer Mindesttemperatur von 3 °C sinnvoll betrieben werden. Unterhalb dieser Temperatur kann eine durchgehende Wärmeversorgung beispielsweise durch den Einsatz eines redundanten Systems wie einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (z. B. einem Blockheizkraftwerk) oder durch den Anschluss an ein Wärmenetz, in das ebenfalls weitere flexible Wärmeerzeuger einspeisen, sichergestellt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel „Technik“.
Grundsätzlich folgt die Wassertemperatur dem Verlauf der Lufttemperatur. Das bedeutet, wenn die Luft kälter wird, sinkt auch die Wassertemperatur. Dies zeigt das folgende Beispiel der Donau bei Donauwörth (Darstellung Wintermonate November 2023 bis Ende März 2024, Wasser- und Lufttemperatur, Heizperiode mit hohem Wärmebedarf):

Die Wassertemperatur ändert sich mit einem Zeitversatz von ca. ein bis zwei Tagen. Wenn die Lufttemperatur unter 0 °C fällt, wird die 3 °C-Grenze im Fluss erreicht oder sogar unterschritten.
Die Messwerte an bayerischen Flüssen zeigen, dass regional sowie flussgebietsabhängig sehr große Unterschiede bestehen. Die Temperatur von Flüssen in Gebirgsnähe liegt zum Beispiel tendenziell häufiger unter 3 °C. Eine Erwärmung des Gewässers im Sommer bewirkt grundsätzlich keine signifikant höheren Flusstemperaturen im Winter, da die Gewässertemperatur überwiegend von der aktuellen Lufttemperatur abhängt.
Insgesamt geht die Anzahl der Tage mit Wassertemperaturen unter 3 °C zurück, da tendenziell die Lufttemperatur im Winter zunimmt. Zudem sind die bayerischen Gewässer in der Vergangenheit wärmer geworden, sowohl durch die höheren Lufttemperaturen als auch durch die menschliche Nutzung. Vor allem im Sommer und ggf. im Frühjahr könnte die Wärmeentnahme sogar einen positiven Effekt für die in diesen Zeiträumen eher zu warmen Oberflächengewässer bedeuten.