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Vergleich der Energieträger: Erneuerbar versus fossil (Bildquelle: LfU, Maria Wölfl)

Vergleich der Energieträger

Unsere Energieversorgung basiert größtenteils noch auf den fossilen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas sowie auf Uran. Da die fossilen Energieträger in erheblichem Maße Kohlendioxid (CO2)-Emissionen verursachen und zur Erderwärmung beitragen, ist eine Veränderung notwendig.

Erneuerbare Energien sind die Energieträger der Zukunft. Im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern verursachen sie wesentlich weniger klimaschädliche Emissionen. Jede Form der Energieversorgung hat ihre Vor- und Nachteile. Beachtet werden müssen z. B. die zeitliche und räumliche Verfügbarkeit, der Flächenbedarf sowie die Emissionen bei der Herstellung und Nutzung.

verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien

Für eine erfolgreiche Energiewende ist die Nutzung aller nachhaltigen und wirtschaftlich sinnvollen Energiequellen notwendig. Dies reicht von Offshore-Windkraft mit viel Stromerzeugung bis hin zu kleinen dezentralen PV-Anlage auf dem Dach. Da besonders die Stromerzeugung aus Sonne und Wind im Laufe des Tages und des Jahres stark schwankt, brauchen wir auch Energiespeicher, Regel- und Reservekraftwerke. Darüber hinaus müssen wir intelligente Konzepte entwickeln, wie wir den Stromverbrauch an das Angebot anpassen können und verschiedene Sektoren (Strom, Wärme, Verkehr, chemische Produkte) verknüpfen können.

Wenngleich vielerorts neben Zustimmung auch Protest gegen konkrete Anlagen besteht, so bedeutet eine dezentrale Erzeugung eine höhere Wertschöpfung für die Region, die für Arbeitsplätze vor Ort sorgt.

Hier finden Sie eine knappe Übersicht verschiedener Aspekte der Energieträger. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Plus

  • erneuerbarer Energieträger
  • sehr variabel einsetzbar: Wärme, Strom, Kraftstoff
  • weitgehend geschlossener CO2-Kreislauf: daher gute CO2-Bilanz
  • regionale Wertschöpfung: damit Unabhängigkeit von Importen
  • gut speicherbar in großen Mengen: daher Beitrag zur bedarfsgerechten Energieerzeugung
  • insbesondere günstig bei Verwendung organischer Rest- und Abfallstoffe

Minus

  • größerer Flächenbedarf und Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln
  • Umweltbelastungen durch intensivierte Land- und Forstwirtschaft
  • Gefahr umweltschädlicher Anbaumethoden, insbesondere bei Importbiomasse aus Monokulturen
  • ggf. höhere Schadstoffemissionen (z. B. Feinstaub), insbesondere bei falsch gehandhabter Verbrennung in Kleinöfen

Plus

  • variabel einsetzbar: Wärme, Strom, Kraftstoff
  • hohe Flexibilität (Spitzenstromerzeugung) von Gaskraftwerken, da kurze Anlaufzeiten
  • geringste CO2-Emissionen unter den fossilen Energieträgern
  • emissionsarme Verbrennung

Minus

  • aufwändige Erschließung und Transport
  • Importabhängigkeit
  • erhebliche CO2-Emissionen, da fossiler Energieträger
  • Emission von klimarelevantem Methan bei Förderung und Transport
  • endliche Ressource

Plus

  • variabel einsetzbar: Wärme, Strom, Kraftstoff
  • gut speicherbar
  • besondere Bedeutung als Treibstoff
  • sehr hohe Energiedichte

Minus

  • zunehmend aufwändigere Förderung
  • endliche Ressource
  • Importabhängigkeit
  • höhere CO2- und Schadstoff-Emissionen als Erdgas

Plus

  • erneuerbarer Energieträger
  • heimische Energiequelle
  • grundlastfähig
  • steht unabhängig von Witterung und Tageszeit zur Verfügung
  • gute CO2-Bilanz
  • Tiefe Geothermie: Strom- und Wärmeproduktion, geringer Flächenbedarf, regional hohes ungenutztes Potenzial, auch für Kälte nutzbar, Wärmspeicherung im Untergrund möglich
  • Oberflächennahe Geothermie: Wärmeproduktion, fast überall verfügbar, auch für Kühlung nutzbar

Minus

  • Auswirkungen auf die Oberfläche und Grundwasser in Ausnahmefällen möglich
  • Tiefe Geothermie: Hohe Kosten der Erschliessung aufgrund hoher Bohrtiefen, Bohr-und Fündigkeitsrisiken, hoher Stromeigenbedarf, bisher nur in Regionen mit hohem hydrothermalen Potential wie Südbayern wirtschaftlich nutzbar
  • Oberflächennahe Geothermie: Je nach hydrogeologischen Verhältnissen nur begrenzt nutzbar, z. T. aufwändige Vorarbeiten und erhöhter Platzbedarf

Plus

  • extrem hohe Energiedichte des Brennstoffs Uran
  • hohe Stromproduktion auf kleiner Fläche
  • geringe Betriebskosten bei bestehenden Kraftwerken
  • steht dauerhaft und kontinuierlich, unabhängig von der Tageszeit zur Verfügung
  • gute CO2-Bilanz

Minus

  • wird nur zur Stromerzeugung eingesetzt
  • Abhängigkeit von Uranimporten
  • Gefahren beim Uran-Abbau für Mensch und Umwelt, endliche Ressource
  • Anfall von radioaktivem Abfall und ungeklärte Endlagerung
  • begrenzte Flexibilität der Kraftwerke
  • nicht vermeidbares Restrisiko schwerer Unfallfolgen

Plus

  • einsetzbar für Wärme- und Stromproduktion
  • große und sehr weit reichende Vorkommen weltweit
  • Transport und Lagerung vergleichsweise unproblematisch
  • Braunkohle in Deutschland heimischer Energieträger

Minus

  • Nutzung mit den Klimaschutzzielen unvereinbar
  • Flächenverbrauch beim Braunkohleabbau, zum Teil Umsiedlungen nötig
  • Importabhängigkeit bei Steinkohle
  • höhere Schadstoff-Emissionen als Öl und Erdgas, sehr schlechte CO2-Bilanz
  • begrenzte Flexibilität der Kraftwerke

Plus

  • erneuerbarer Energieträger
  • für Strom (Photovoltaik) und für Wärme (Solarthermie) nutzbar
  • steht unbegrenzt und mit geringen Betriebskosten zur Verfügung
  • geringe Umweltauswirkungen in Herstellung und Betrieb
  • gute CO2-Bilanz
  • hohes ungenutztes Potenzial
  • bei Dachflächen kein zusätzlicher Flächenbedarf
  • Agri-Photovoltaik verbindet Stromerzeugung mit landwirtschaftlicher Produktion

Minus

  • unregelmäßig verfügbar, starke Schwankungen in der Energieproduktion
  • höchste Wärme- und Stromproduktion (Sommer) nicht zur Zeit des höchsten Energiebedarfs (Winter)
  • Freiflächenanlagen: hoher Flächenbedarf (außer bei Agri-PV)

Plus

  • erneuerbarer Energieträger
  • steht dauerhaft und kontinuierlich, unabhängig von der Tageszeit zur Verfügung (Laufwasserkraftwerke)
  • sehr geringe Betriebskosten
  • sehr gute CO2-Bilanz
  • Energieumwandlung mit hohem Wirkungsgrad
  • Speicherfähigkeit (Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke), daher gut geeignet in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien
  • keine Schadstoff-Emissionen beim Betrieb

Minus

  • Störung der Gewässerstruktur und der Gewässerökologie, u. a. Gewässerdurchgängigkeit (Laufwasserkraftwerke)
  • teilweise erhebliche Landschaftseingriffe (Pumpspeicherkraftwerke)
  • jahreszeitliche und niederschlagsbedingte Schwankungen

Plus

  • erneuerbarer Energieträger
  • kostengünstige Stromproduktion
  • keine Schadstoffemissionen im Anlagenbetrieb
  • sehr gute CO2-Bilanz
  • geringer Flächenverbrauch
  • noch hohes ungenutztes Potenzial vor allen Dingen auf dem Meer, sowie im Landesinnern bei hohen Nabenhöhen
  • gute jahreszeitliche Korrelation von Stromerzeugung und erhöhtem Strombedarf im Winter
  • relativ gleichmäßige Stromproduktion von Offshore-Windkraft

Minus

  • stark schwankende Stromproduktion
  • Erzeugung an verbrauchsfernen Standorten erfordert Netzausbau
  • Geräusch- oder Schattenimmission im Nahbereich möglich
  • Konflikte mit Artenschutz möglich. Dies betrifft besonders Vögel und Fledermäuse