Bild
Ein geöffneter Kühlschrank mit Lebensmitteln (Quelle: cm photodesign)

Kühlen und Gefrieren

Der Kühlschrank ist tagein tagaus in Betrieb und gehört damit zu den größten Stromfressern im Haushalt. Die jährlichen Stromkosten belaufen sich bei einer alten Kühl-Gefrier-Kombi auf rund 130 Euro.

Wenn Sie einige Grundregeln beim Kühlen und Gefrieren beachten, können Sie bis zu 90 Euro jährlich einsparen.

1. Schalten Sie runter – Die erste Stufe reicht meistens aus

Mit der kleinsten Kühlstufe erreichen Sie in der Regel 7 bis 9 °C. Diese Temperatur ist fast immer ausreichend, um Lebensmittel zu kühlen.

2. Für jedes Essen die richtige Kühlzone

Warme Luft steigt nach oben, kalte Luft sinkt ab. Bei der Kühlstufe 1 werden im obersten Fach etwa 7 °C erreicht, im untersten etwa 2 bis 3 °C und in den Türfächern sowie im Gemüsefach etwa 9 °C. Die Werte dienen als Orientierungshilfe für die Ordnung im Kühlschrank. Im untersten Fach sollten Fleischprodukte gelagert werden, im obersten weniger leicht verderbliche Lebensmittel.

Ist der Kühlschrank zu voll oder ohne Ordnung, dann dauert es länger, die gesuchten Lebensmittel zu finden. Die Tür bleibt dabei länger offen und die Energie, die beispielsweise mit einem effizienten Gerät oder anderen Methoden eingespart wurde, geht direkt wieder verloren. Wenn die Lebensmittel in der für sie vorgesehenen Kühlzone liegen, ist das Gesuchte sofort gefunden – und die Tür kann schnell wieder geschlossen werden, um Energie und Zeit zu sparen.

3. Vermeiden Sie Wärmequellen

Steht Ihr Kühl- oder Gefrierschrank neben dem Herd? Scheint die Sonne direkt auf das Gerät? Das steigert Ihren Stromverbrauch. Besser ist es, das Gerät an einen kühlen, trockenen und gut belüfteten Ort zu stellen.

Stellen Sie gelegentlich noch warme Speisen in den Kühlschrank? Es ist logisch: Für warmes Essen muss mehr Energie zum Kühlen aufgewandt werden als für bereits abgekühltes. Deswegen: Heiße Speisen zuerst auf Raumtemperatur abkühlen lassen und dann in den Kühlschrank stellen.

Wenn Sie das Gefriergut rechtzeitig aus dem Gefrierfach nehmen und im Kühlschrank auftauen lassen, kann es gleichzeitig zur Kühlung dienen.

4. Alt gegen neu – wann lohnt sich ein Neukauf?

Da Kühlschränke rund um die Uhr laufen, macht sich hier eine hohe Effizienzklasse besonders bemerkbar. Allein bei einem Kühlschrank können Sie je nach Alter des Altgeräts in 15 Jahren mehrere 100 € sparen. Mit unserem Stromcheck für Haushaltsgeräte können Sie berechnen, ob sich ein Neukauf lohnt.

5. Nicht zu groß und nicht zu klein

Gerade wenn ein Neukauf ansteht, sollten Sie auch weitere Faktoren hinterfragen. Kaufen Sie beispielsweise Kühlgeräte nur in einer Größe, die Ihren Bedürfnissen entspricht. Als Faustregel gilt: Ein Single-Haushalt benötigt einen Kühlschrank mit etwa 100 bis 140 Liter Fassungsvermögen. Bei einer vierköpfigen Familie kann man mit 50 Litern pro Person rechnen.

6. Kühlschränke ohne Gefrierfach sind sparsam

Kühlschränke gleicher Größe verbrauchen mit 4-Sterne-Gefrierfach rund ein Drittel mehr Energie. Deswegen ist neben der Größe auch zu bedenken, inwiefern ein Gefrierfach benötigt wird.

7. Gefriertruhe statt Gefrierschrank

Wenn Sie genügend Stellfläche haben, sollten Sie eine Gefriertruhe wählen: Bei gleichem Nutzinhalt und gleicher Energieeffizienzklasse verbraucht sie rund zwölf Prozent weniger Strom als ein Gefrierschrank. Zudem kosten Gefriertruhen etwas weniger in der Anschaffung.

8. "No-Frost" oder manuell abtauen und enteisen?

Der Energieverbrauch kann sich ab einer Eisschichtdicke von 1 cm um bis zu 50 % erhöhen. Durch regelmäßiges Abtauen bzw. Enteisen sparen Sie nicht nur Stromkosten, sondern erhöhen auch die Lebensdauer des Geräts. Der Winter eignet sich besonders gut für das manuelle Enteisen, weil Lebensmittel in der Zwischenzeit im Freien gekühlt werden können.

Die "No-Frost"-Funktion verursacht zunächst einmal einen leicht erhöhten Energieverbrauch für den Betrieb des Ventilators und der Abtauheizung. In der gleichen Energieeffizienzklasse sind bei "No-Frost"-Geräten bis zu 20 Prozent mehr Stromverbrauch erlaubt. Ob diese Funktion im Einzelfall tatsächlich den Stromverbrauch signifikant erhöht, hängt von den persönlichen Gewohnheiten ab. Wer regelmäßig bei ansetzender Eisschicht abtaut, fährt mit dieser Methode sicherlich energiesparender und benötigt keine "No-Frost"-Funktion. Wer nur selten abtaut, für den ist diese Funktion eine gute Alternative und führt vermutlich zu keinem höheren Stromverbrauch.

Zu bedenken ist auch, dass ein Gerät mit "No-Frost"-Funktion in der Regel teurer ist als ein gleich großes Gerät derselben Effizienzklasse ohne diese Funktion.

9. Lassen Sie einige Zentimeter hinter dem Gerät frei

Damit die warme Luft entweichen kann, sollten die Wärmetauscher an der Rückseite der Geräte (schwarze Gitter oder Rohre) sauber und gut belüftet sein. Gerade bei Einbaugeräten sind die Lüftungsschlitze der Verkleidung oft zu klein oder durch Staub und Spinnweben verstopft. Die Folge kann ein Hitzestau hinter den Geräten sein, der den Stromverbrauch deutlich erhöhen kann. Die Lösung: regelmäßig reinigen und auf ausreichende Belüftung achten.

10. Alles dicht?

Achten Sie darauf, dass die Tür dicht ist.

Legen Sie eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühlschrank, schließen Sie die Tür und verdunkeln Sie den Raum. Falls ein Lichtschein zu sehen ist, muss die Gummidichtung ausgewechselt oder müssen die Scharniere der Tür justiert werden.

11. Keller statt Kühlschrank – Bedenken Sie Kühl-Alternativen

Es kann sich lohnen, Getränke, Obst und Gemüse im Keller zu kühlen. Denn Sie sparen nicht nur Strom, sondern bewahren auch den Geschmack der Lebensmittel. Tomaten beispielsweise verlieren das Aroma, wenn Sie im Kühlschrank gelagert werden. Lebensmittel, die nicht unbedingt gekühlt werden müssen, wie Konservendosen und Eier, können im Vorratsschrank aufbewahrt werden.

12. Einfach mal abschalten

Wenn Sie sich eine längere Auszeit gönnen, dann schalten Sie den Kühlschrank zu Hause einfach mal ab. Wenn Sie eine Kühl- und Gefrierkombination haben, dann achten Sie schon beim Kauf auf eine getrennte Regelung. So kann der Gefrierteil an bleiben und der Kühlteil ausgeschaltet werden. Lassen Sie die Tür offen, um Schimmelbefall vorzubeugen. So können Sie sich im Urlaub entspannt zurücklehnen. Denn im Haushalt sparen Sie gerade unnötige Stromkosten.