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Anschluss eines neuen Heizkörpers (flashpics - stock.adobe.com)

Heizkosten sparen mit Fachbetrieben

Einige Maßnahmen zum Energiesparen können nur Fachleute durchführen. Auch hier gibt es kostengünstige und schnell realisierbare Maßnahmen. Mit aufwändigeren Maßnahmen wie einer Gebäudesanierung und einem Heizungstausch können Sie in Einzelfällen über 80 % sparen. Viele dieser Maßnahmen werden staatlich gefördert.

Hier finden Sie Maßnahmen, die Sie nur mit Unterstützung eines Fachbetriebs realisieren sollten. 

Heizkosten sparen mit kostengünstigen Maßnahmen

Die folgenden Maßnahmen sind einfach realisierbar und rentieren sich in der Regel schnell. Sie sollten sie jedoch nur mit Unterstützung eines Fachbetriebs realisieren. 

Insbesondere bei älteren Gebäuden mit geringer Wärmedämmung kann die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs deutliche Einsparungen bringen. Ein hydraulischer Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung.

Auch mit dem Austausch veralteter Thermostatventile gegen moderne elektronische können Sie Kosten sparen.

Moderne elektronische Thermostatventile ermöglichen eine bessere raumweise und zeitliche Steuerung der Heizzeiten.

Bitten Sie den Heizungsbetrieb, im Rahmen der Wartung auch gleich die Optimierung der Heizungseinstellungen hinsichtlich Energieeinsparung vorzunehmen.

Ist die vorhandene Heizungsumwälzpumpe älter als 10-15 Jahre, handelt es sich häufig noch nicht um eine Hocheffizienzpumpe. Ältere Pumpen laufen auch, wenn die Heizkörper gar nicht aufgedreht sind und verbrauchen unnötig Strom. Sie können durch den Austausch bis zu 90 % der Stromkosten sparen, die durch die Pumpe verursacht werden.

Auch bei vorhandenen Einzelraumöfen kann teilweise noch die Effizienz verbessert werden. So gibt es z. B. Nachrüstsätze für eine automatische Verbrennungsluftregelung.

Je niedriger die Vorlauftemperaturen, umso weniger Energie wird benötigt. Für möglichst niedrige Vorlauftemperaturen kann es sinnvoll sein, alte Heizkörper gegen moderne Niedertemperaturheizkörper austauschen zu lassen. Sie ermöglichen es, bei niedrigerer Heizwassertemperatur die gleiche Wärmemenge in den Raum abzugeben. 

Heizkosten langfristig sparen

Sie möchten Ihre Heizkosten deutlich senken? Diese Maßnahmen kosten zwar mehr, bewirken aber mittel- bis langfristig am meisten. Die Projekte erfordern eine gute Planung gemeinsam mit einem Fachbetrieb.

Wie viele Praxisbeispiele zeigen, lassen sich bei Altbauten durch eine ambitionierte Gebäudesanierung teilweise über 80 % Heizwärmebedarf einsparen. Wichtig ist eine kompetente Beratung durch erfahrene Energieberater. Um alle Maßnahmen langfristig optimal und kostengünstig aufeinander abzustimmen, sollten Sie einen Sanierungsfahrplan erstellen lassen.

Moderne Komfortlüftungsanlagen können nicht nur bis zu 95 % der Wärme zurückgewinnen, die beim Lüften sonst verloren geht. Sie benötigen auch extrem wenig Strom (0,5 - 1kWh pro Tag und Wohneinheit). Zudem sorgen sie für frische Luft rund um die Uhr, vermeiden Schimmel und Zugluft, halten Ungeziefer fern und verringern die Einbruchsgefahr. Näheres hierzu im Leitfaden „Richtig Lüften mit Komfortlüftungsanlagen“.

Flächenheizungen (Wand-, Decken- oder Fußbodenheizung) tragen dazu bei, die Vorlauftemperatur des Heizsystems erheblich zu senken und damit die Effizienz der Heizung (Wärmepumpe, Brennwertkessel) entscheidend zu erhöhen. Sie geben also bei niedrigerer Heizwassertemperatur die gleiche Wärmemenge in den Raum ab. Insbesondere wenn Sanierungsarbeiten im Haus anstehen, sollten Sie diese für die Nachrüstung einer Flächenheizung nutzen.
Sollten Flächenheizungen nicht in Frage kommen, können Sie alte Heizkörper auch gegen moderne Niedertemperaturheizkörper tauschen. Der Effekt ist hier aber geringer.

Ausreichende Hygiene kann bei herkömmlichen Warmwasserspeichern nur mit hohen Temperaturen (> 60 °C) sichergestellt werden. Lassen Sie sich von Ihrem Installationsbetrieb beraten. In vielen Fällen können Sie moderne Pufferspeicher mit Frischwasserstation einbauen, die nicht nur Energie sparen, sondern gleichzeitig die Hygiene verbessern. Lassen Sie bei dieser Gelegenheit auch die Einstellung für die Warmwasserzirkulation optimieren.

Tauschen Sie langfristig eine veraltete Gas- oder Öl-Heizung gegen eine moderne Heizung aus, die erneuerbare Energien nutzt (z. B. Anschluss an Wärmenetz, Wärmepumpe, Biomasseheizung). Nach Möglichkeit sollte dies mit einer energetischen Gebäudesanierung einhergehen, da dann ggf. eine viel kleinere Anlage ausreicht.

Solarthermieanlagen sind eine gute Ergänzung zu Verbrennungskesseln, die man dann im Sommer abschalten kann.
PV-Anlagen bieten sich besonders an, wenn Sie eine Wärmepumpe betreiben oder ein Elektroauto damit laden können.

Steht der Kauf eines neuen Einzelraumofens an, sollten Sie sowohl auf einen hohen Wirkungsgrad als auch auf die Eignung für einen raumluftunabhängigen Betrieb achten. Vor allem bei modernen dichten Häusern würde der Ofen sonst nicht genügend Luft aus dem Raum selbst bekommen und man müsste im schlimmsten Fall jedes Mal während des Heizens die Fenster öffnen.