Energetische Sanierung und Neubau
Bei der Sanierung kommunaler Gebäude lässt sich der Energiebedarf auf unter vier Liter Heizöl pro Quadratmeter senken. Neubauten sollten im Passivhausstandard errichtet werden.
Gesetzliche Vorgaben
Die Bundesregierung hat die Grundpflicht zur Errichtung von Niedrigstenergiegebäuden gesetzlich verankert (§ 2a EnEG - Energieeinsparungsgesetz). Bauherren werden demnach gesetzlich verpflichtet, alle Neubauten nach dem 31.12.2020 als Niedrigstenergiegebäude zu errichten. Für Neubauten, die von Behörden genutzt werden und im Eigentum von Behörden stehen, wurde diese Verpflichtung bereits zum 31.12.2018 wirksam.
Unabhängig von gesetzlichen Vorgaben bei Neubauten sollten folgende Aspekte bei Sanierung und Neubau berücksichtigt werden:
Leitlinien für die Sanierung und den Neubau von Verwaltungsgebäuden
- Ein Primärenergiekennwert zum Heizen, Lüften, Kühlen und Beleuchten von 100 kWh/(m²a) ist ein realistischer Zielwert. Voraussetzung ist die Erarbeitung eines integralen Energiekonzeptes - unter Einbeziehung aller relevanten Entscheidungsträger.
- Ein Heizenergiekennwert von 40 kWh/(m²a) sollte nicht überschritten werden. Der Passivhaus-Standard mit weniger/gleich 15 kWh/(m²a) ist für Neubauten Stand der Technik.
- Ganzglas- und Glasdoppelfassaden tragen maßgeblich zu Wärmeverlusten bei und bewirken hohe Kühllasten. Glasflächenanteile von 30 bis max. 50 % der raumbezogenen Fassadenfläche und selektive Sonnenschutzverglasung sichern eine ausreichende Tageslichtversorgung und hohen thermischen Komfort bei gleichzeitig geringem Klimatisierungsaufwand.
- Große Querschnitte für die Luftführung verringern die Druckverluste und damit die notwendige Antriebsenergie für Ventilatoren.
- Wesentliche Voraussetzung für einen niedrigen Energiebedarf bei guter Luftqualität sind hohe Rückwärmezahlen von Wärmetauschern und hocheffiziente Ventilatoren bei Abluftanlagen. Ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist die Luftdichtheit der Gebäudehülle.
- Ein effizientes Raumklimakonzept beinhaltet die Minimierung innerer und äußerer Wärmelasten, z. B. durch effektiven Sonnenschutz und effiziente Bürogeräte.
- Bis zu 80 % der Energiekosten für Beleuchtung können mit effizienten Leuchtmitteln eingespart werden. Automatische Abschaltung bei Abwesenheit sowie tageslichtabhängiges Dimmen sorgen für weitere Einsparungen. Für den Außenbereich sind LEDs geeignet, da diese kälteunempfindlich sind.
- Für die energieoptimierte Bewirtschaftung des Gebäudes im Sinne des Energiemanagements kommunaler Liegenschaften (KEM) ist die systematische Erfassung und Analyse der wesentlichen Energieflüsse und Raumklimadaten einzuplanen. Insbesondere die Automatisierung der Zähler und Fühler sowie eine geeignete Steuerungstechnik sichern den Vergleich der tatsächlichen mit den geplanten Energiekennzahlen und unterstützen die energetische Betriebsoptimierung der Gebäudetechnik.
Links und Downloads
Allgemein
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Broschüre "Wer früher dämmt, hat's länger warm – Fakten zu Wärmedämmung, Schimmel & Co."
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi):
48 Merkblätter zum Thema "Energie sparen rund ums Haus"
Gas- und Hybridwärmepumpen für den Gebäudebestand
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV):
Broschüre "Einsatz von mineralischen Recycling-Baustoffen im Hoch- und Tiefbau"
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Broschüre "Effiziente Energienutzung in Bürogebäuden"
Broschüre “In der Zukunft zu Hause: Hocheffizient bauen und sanieren“
Broschüre "Energiesparlampe und LED: energieeffiziente Beleuchtung"
Faltblatt "Lüftungsanlagen - frische und saubere Luft für Ihr Zuhause"
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB):
Veröffentlichungen zum Thema "Sanierung staatlicher Gebäude"
Broschüre "Planungshilfe Energiesparendes Bauen"
Bayerische Ingenieurekammer-Bau:
"Energieeffizienz in der Baupraxis und EnEV 2014"
Expertensuche
Energie-Atlas Bayern:
Beratung und Adressen
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena):
Expertensuche für Förderprogramme des Bundes
Deutsches Energieberater-Netzwerk e. V:
Energieberatung, Planung und Überwachung
Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR):
Studie "Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen – Vertiefende Modellprojekte der Umsetzung integrierter Stadtteilentwicklungskonzepte"