Vom Passivhaus zum Plusenergiehaus
Die integrierte Photovoltaikanlage führt im Jahresmittel zu einer deutlichen Plusenergiebilanz.
Projektstandort
Kreisfreie Stadt Erlangen - Büchenbach
Kontakt
Prof. Dr. Martin Hundhausen
Dorfmeisterweg 14
91056 Erlangen
Tel: (09131) 758650
m.hundhausen[at]sonnenenergie-erlangen.de
Nutzen und Kosten
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besonders wirkungsvoll – hoher Nutzen für die Umwelt Gebäude mit sehr hoher Energieeffizienz und Einsatz von erneuerbaren Energien.
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besonders kostengünstig – mit wenig Kapitaleinsatz machbar Kostengünstig durchgeführte Baumaßnahme; die Mehrinvestitionen zum Erreichen des Passivhausniveaus betrugen 6,5 % der Bausumme zzgl. der Mehrinvestition in die PV-Anlage.
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Nutzen: |
Die CO2-Jahresbilanz ist klimaneutral, der Heizwärmebedarf liegt bei 15 kWh/(m2a); Durch den Photovoltaikstrom resultiert eine positive Energiebilanz |
Kosten: |
Gesamtkosten: |
195.000 Euro |
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Weitere Angaben: |
(Kostengruppe 300/400 nach DIN 276) für 135 m2 Wohnfläche zzgl. PV-Anlage |
Förderung: |
Fördergeber: |
KfW Bank |
Beschreibung
Auslöser
Der Bauherr hatte bereits in den 1990er Jahren das erste Passivhaus in der Region errichtet. Dieses Projekt setzt die technologische Weiterentwicklung zum Plusenergiehaus um.
Durchführung
Das Erlanger Einfamilienhaus wurde im Jahr 2011 auf Basis eines hochwertigen Passivhaus-Konzepts als Plusenergiegebäude errichtet. Durch den Passivhaus-Standard werden die Wärmeverluste minimiert. Um das notwendige Plus an Energie zu gewinnen, stellt Sonnenenergie in der Jahresbilanz mehr Energie bereit, als für Heizung, Warmwasser, Haushaltsstrom und Mobilität benötigt wird. Insgesamt ergibt sich so lediglich ein Heizwärmebedarf von 15 kWh/(m2a) berechnet mit dem Passivhausprojektierungspaket (PHPP).
Der Kern des Energiekonzeptes ist eine hochwertige Gebäudehülle. Sie ist mit einer großzügigen Wärmedämmung an den Außenwänden, auf dem Dach und unter der Bodenplatte ausgeführt. Die Konstruktion der Mauer erfolgt mit Kalksandstein und 30 cm Wärmedämmverbundsystem. Im Dach sichern Träger aus Brettschichtholz die Statik, während eine 40 cm starke Dämmung aus Holzweichfaserplatten die Wärme im Haus hält. Unter der Stahlbeton-Bodenplatte sorgt eine 20 cm XPS Dämmung für warme Füße. Passivhausfenster und -türen runden die energiesparende Bauweise ab.
Die Gebäudetechnik kombiniert erneuerbare Energien, eine Brennwertheizung mit Flüssiggas und eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Durch den Einsatz einer Photovoltaikanlage werden im Jahr ca. 13.000 kWh Strom erzeugt. In die Südfassade integrierte solarthermische Kollektoren ergänzen die Wärmebereitstellung der Brennwertheizung mit Flüssiggas. Die zentrale Komfortlüftungsanlage gewinnt 86 % der Wärme zurück und sorgt für jederzeit warme und frische Luft im Haus. Die frische Zuluft wird mit einem Lüftungsgerät im Nebenraum des Erdgeschosses durch Wickelfalzrohre und Weitwurfelemente im Haus verteilt.
Projektbeteiligte:
Architekten: Dr. Burkhard Schulze Darup, Sundgauer Straße 54, 14169 Berlin (Leistungsphase 1-3)
Benjamin Wimmer, Landgrabenstraße 94, 90443 Nürnberg, Telefon: 0911/23956161 (Leistungsphase 4-9)
Baukosten (inkl. MwSt.): 1.320 EUR/m2 Wohnfläche
Tipps
- Achten Sie nicht nur auf die Höhe der anfänglichen Investition, sondern berechnen Sie auch die monatliche finanzielle Belastung. Die fällt bei günstig geplanten Plusenergiegebäuden niedriger aus als bei Standard-EnEV-Bauten.
Stolpersteine
- Berücksichtigt der Planer nicht, dass ein geringer Heizwärmebedarf durch einfachere Heiztechnik gedeckt werden kann, bleiben finanzielle Sparpotenziale ungenutzt.
Beispiel gemeldet:04/2018
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