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Daumen hoch als Sinnbild für Akzeptanz (Bildquelle: syda Productions - stock.adobe.com)

Akzeptanz

Sie möchten ein Projekt umsetzen und hoffen, dass es von der Bevölkerung angenommen wird? Was können Sie tun, um Bürger/innen zu überzeugen statt zu überreden? Wie geht Krisenkommunikation?

Die Grundpfeiler sind:

  • eigene Überzeugung und Motivation
  • gute Vorbereitung und Fachkenntnis
  • Transparenz und rechtzeitige Einbindung der Bürger/innen, vor allem in grundlegende Entscheidungsprozesse
  • Geduld und Verständnis
  • Bereitschaft zu Kompromissen

Eine rege Bürgerbeteiligung hilft Ihnen bei der Umsetzung der Energiewende in Ihrer Kommune. Nutzen Sie hierfür die vorhandenen Angebote. So bietet etwa C.A.R.M.E.N e.V. professionelle Unterstützung für die Organsiation von Bürgerbeteiligung. Im Fall Windenergie hilft Ihnen unsere Online-Anwendung "3D-Analyse von Wind und PV", eine objektive Diskussionsgrundlage zu schaffen. Am Seitenende finden Sie zudem Argumentationshilfen, Beispiele erfolgreicher Projekte von erneuerbaren Energien und weitere Informationen.

Häufig fragen sich Anwohner während der Planung von Windenergieanlagen, wie diese die Landschaft verändern werden. Die 3D-Analyse im Kartenteil des Energie-Atlas Bayern ermöglicht eine virtuelle dreidimensionale Visualisierung von Windenergieanlagen und PV-Freiflächenanlagen. Sie können sich in der virtuellen Landschaft frei bewegen und erhalten so von jedem beliebigen Standort aus einen Eindruck der optischen Wirkung der Anlagen. Darüber hinaus stehen Ihnen Analysefunktionen zur Verfügung, mit denen Sie sich z. B. alle Standorte anzeigen lassen können, von denen aus z.B. das Windrad zu sehen ist. Das Werkzeug liefert somit einen Beitrag, die Diskussion vor Ort zu versachlichen.

Grundlage der Anwendung ist ein 3D-Landschaftsmodell von ganz Bayern, in das bestehende Anlagen bereits eingefügt sind. Zusätzliche Anlagen können innerhalb des gewählten Betrachtungsgebiets frei gesetzt werden. Einschränkungen bestehen nur in Ausschlussflächen um Siedlungen.

Weitere Informationen zur 3D-Analyse

Planen Sie Projekte in Ihrer Kommune?
C.A.R.M.E.N. e.V. unterstützt Sie bei Informationsveranstaltungen vor Ort. Durch Informationsvermittlung zu Erneuerbaren Energien können sich die Bürger eine eigene Meinung bilden und kommen miteinander ins Gespräch.

Wie können Sie allen Interessengruppen Gehör verschaffen?
C.A.R.M.E.N. e.V. unterstützt Sie vor Ort z. B. mit Podiumsdiskussionen, in denen alle Interessengruppen Stellung beziehen können.

Die Veranstaltungen von C.A.R.M.E.N. e.V. werden nach Ihren Wünschen ausgerichtet.

C.A.R.M.E.N. e. V. (Centrales Agrar-Rohstoff- Marketing- und Entwicklungs-Netzwerk e. V.):
Informationen und Kontakt
Dienstleistungen
E-Mail: akzeptanz(at)carmen-ev.de

Sie möchten einen Vortrag zur Energiewende halten? Nutzen Sie gerne unseren Blanko-Vortrag und ergänzen ihn nach Bedarf.

Umfrage: Mehrheit der Bürger/innen sind pro Energiewende

Auch wenn die Protest-Stimmen laut sind zeigen Umfragen, dass sich etwa 9 von 10 Bürgerinnen und Bürgern für eine Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen ausspricht. Bei konkreten Projekten vor Ort hängt die Akzeptanz aber stark davon ab, wie die Anwohner und Anwohnerinnen bei der Planung und Umsetzung beteiligt werden.

Agentur für Erneuerbare Energien (AEE):
Akzeptanz-Umfrage

Krisenkommunikation

Großprojekte in Kommunen können Verunsicherungen und heftige Diskussionen in der Bevölkerung auslösen. Dies kann zu Krisensituationen führen, in denen Befürworter und Gegner von Projekten scheinbar unversöhnlich auf ihren Standpunkten beharren.

Das folgende Schema hilft Ihnen bei der Erstellung Ihrer individuellen Strategie zur Krisenkommunikation. Kommunen finden hier Lösungsansätze für verschiedene Phasen mit Hinweisen zu weiterführenden Inhalten im Energie-Atlas Bayern. Einen einheitlichen "besten Weg" gibt es nicht. Manchmal sind wenige Maßnahmen bereits ausreichend. Ein anderes Mal kann es notwendig sein, sich Hilfe zu holen bei Partnern, Interessengruppen, Mediatoren oder Agenturen.

In der Krise ist Zeit extrem knapp. Gute Vorbereitungen schaffen zeitliche Freiräume.

  • Bereits im Vorfeld bietet es sich an, Krisenteams zu bilden und den Krisenfall zu simulieren, um im Notfall schnell reagieren zu können. Das betrifft vor allem interne Abläufe und den Umgang mit Medien.
  • Weil die Kommunikation oft auf andere Ebenen abgleitet, sollte man stets Daten und Fakten präsentieren können.
  • Für die interne Kommunikation sollten Intranetseiten und Handzettel entworfen werden.
  • Für die externe Kommunikation sollten Statements für klassische Medien und Social Media-Angebote sowie die Einrichtung eines Bürgertelefons vorbereitet werden.

Energie-Atlas Bayern:
Rund um Energie - Daten und Fakten

Alle Krisen haben eine Vorgeschichte. Das Thema wird eine Zeit lang unkritisch kommuniziert – aber plötzlich ist die Krise da.

  • Vergleichen Sie routinemäßig Aussagen in den Medien (regionale Presse, Radio etc.) mit Anfragen, die Ihnen gestellt werden, sowie mit den Zugriffszahlen auf Ihr Internetangebot. Prüfen Sie bei signifikanten Veränderungen mögliche Ursachen.
  • Gibt es Veränderungen in der externen Kommunikation?
    Relevante Themen lassen sich anhand der 3-Quellen-Regel erkennen: Wie erscheint mein Thema im Web, in sonstigen Medien und bei den Social Media-Angeboten?
  • Gibt es Trends, auf die man reagieren sollte?
    Trends sind erkennbar durch Verdichtung und Zusammenfassung aller Berichte mit einer eigenen Relevanzabschätzung. Die kritische Grenze wird je nach eigenen Zielen festgelegt.

Aktuelle Themen der Energiewende sowie häufig nachgefragte Themen finden Sie auf der Startseite im Energie-Atlas Bayern.

In Krisen geht es überwiegend um Stimmungen, wobei sachliche Diskussionen in den Hintergrund treten. Die drei wichtigsten Grundsätze einer erfolgreichen Krisenkommunikation lauten: umfangreiche Pressearbeit leisten, auf Betroffene reagieren, den Dialog offen halten.

  • Zu den besten Möglichkeiten, eine Krise zu bewältigen, zählt eine offene und schonungslose Pressearbeit. Dabei sollte darauf geachtete werden, geeignete Themenseiten, Fotos, Bilder, Videos, Internetseiten bereitzuhalten.
  • Kommunizieren Sie möglichst schnell und intern (ggf. mit Partnern) abgestimmt über verschiedene Kanäle. Eine bewährte Kombination stellt die Verbindung von eigenen Internetseiten mit aktuellen Meldungen und Stellungnahmen, Bürgertelefon und evtl. Social Media sowie interne Meldungen über E-Mail, Intranet oder Handzettel dar.
  • In der Krisenkommunikation sollte darauf geachtet werden, komplexe Fachthemen schnell und verständlich zu vermitteln und dabei sachliche Gegenargumente sowie zusammenfassende Faktenberichte zu liefern.

Damit in der Öffentlichkeit nicht nur die Krise präsent bleibt, sollten in den darauf folgenden 12 Monaten verstärkt neue Berichte und Websites mit positiven Entwicklungen und Themen erstellt werden. Bei Veranstaltungen empfiehlt es sich, aktiv auf die Zielgruppe zuzugehen.

Ihre Kommunikation sollte sich dabei an folgenden Punkten orientieren:

  • Nachfolgende Planungen und Maßnahmen kommunizieren.
  • Wirkungen dokumentieren sowohl mit emotionalen Bildern als auch mit statistischen Auswertungen.
  • Im Netzwerk kommunizieren und gemeinsame Veranstaltungen nutzen.

Aus den Erfahrungen einer bewältigten Krise lassen sich Krisenkommunikation für akute Einsätze und Risikokommunikation für langfristige Strategien verbessern. Zunächst sind die Vorgänge der letzten Krise zu analysieren, anschließend sollten Verbesserungsmaßnahmen anhand folgender Leitfragen ergriffen werden:

  • Waren die Abläufe und Abstimmungen schnell genug?
  • Welche Daten und Fakten wurden in der Öffentlichkeit übernommen?
  • War die Kommunikation über alle Kanäle erfolgreich?
  • Auf welche üblichen Vorwürfe können Statements vorbereitet werden?
  • Welche Meinungsführer haben sich aus welchen Gründen durchgesetzt?