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Ein Gebäude, daneben eine Thermografie-Aufnahme des Hauses. (Quelle: Ingo Bartussek - Fotolia.com)

Kommunales Energiemanagement (KEM)

Jede Kommune verbraucht selbst Energie und kann durch den Betrieb ihrer eigenen Liegenschaften Vorbildfunktion übernehmen.

Das Kommunale Energiemanagement (KEM) ist ein wichtiges Instrument für die energetische Optimierung der kommunalen Liegenschaften. Die Kommunen können in ihrer Rolle als Verbraucher bereits mit einfachen und geringinvestiven Maßnahmen Erfolge erzielen. Sie können außerdem die Bevölkerung und die Unternehmen motivieren und beraten. Das Energiecoaching_Plus unterstützt Kommunen mit individueller Beratung durch einen Energiecoach bei der Umsetzung der Energiewende.

Die große Mehrzahl der Kommunen verweist darauf, dass sich die Kosten für die Implementierung und den Betrieb des Kommunalen Energiemanagements bereits nach 2-3 Jahren amortisiert haben.

KEM informiert darüber

  • welcher Verbraucher welche Menge Energie und Wasser benötigt,
  • wo die Verbrauchsschwerpunkte liegen und
  • wo besonders hohe Verluste entstehen.

Die klassische Herangehensweise für ein KEM besteht aus folgenden Schritten:

  • Erfassung des aktuellen Energieverbrauchs der bestehenden Liegenschaften (möglichst monatliche Ablesung des Strom-, Wärme- und Wasserverbrauchs). Die Erfassung der Verbrauchsdaten sollte durch geschultes Personal durchgeführt werden (z. B. die Kindergartenleitung, der Schul-Hausmeister, ein zentral Verantwortlicher in der Bauverwaltung). Gemeinden können damit auch externe Energiedienstleister beauftragten (z. B. eine regionale Energieagentur, einen qualifizierten Energieberater).
  • Bewertung der Daten über Vergleichsmethoden: Datenauswertung, Benchmarking mit Kennzahlen anderer Liegenschaften oder Kommunen.
  • Ergreifung von Maßnahmen zur Senkung des Energiebedarfs (Energieeinsparungen und Steigerung der Energieeffizienz) und zur Nutzung erneuerbarer Energieträger. Wichtig: Termine und Zuständigkeiten festlegen.
  • Erstellung eines Energieberichtes, am sinnvollsten jährlich.

Das KEM ist ein fortlaufender Prozess. Auf der Basis von aktualisierten Daten werden Maßnahmen und Ziele ggf. neu festgelegt. Dabei werden nicht nur stetige Verbrauchssenkungen erreicht, sondern auch die Arbeitsabläufe hinsichtlich der Energieoptimierung schrittweise verbessert.

Durch das KEM lassen sich enorme Mengen Energie einsparen:

Beispiel Nürnberg: Die Stadt Nürnberg hat durch ein vorbildlich durchgeführtes KEM folgende Einsparungen erzielt (siehe Energiebericht der Stadt Nürnberg 2017):

  • Der Verbrauch an Heizenergie konnte zwischen den Jahren 2000 und 2016 um ca. 29 % verringert werden.
  • Die Stromverbräuche wurden zwischen 2000 und 2016 um ca. 24 % reduziert.
  • Der Verbrauch an Wasser wurde seit dem Jahr 2000 um ca. 44 % verringert.

Beispiel Kempten: Die Stadt Kempten betreibt seit dem Jahr 2000 ein KEM. Dies führte zu erheblichen Einsparungen (siehe "17. Energiebericht 2017"):

  • Zwischen dem Jahr 2001 bis einschließlich 2016 hat sich durch das KEM eine Einsparung von insgesamt mehr als 10 Millionen € aufsummiert.
  • Allein im Jahr 2016 wurden über 1 Mio. € eingespart.
  • Die Heizenergieverbräuche der städtischen Liegenschaften wurden durch das KEM um über 34 % reduziert.

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) fördert KEM bei Kommunen und anderen Körperschaften des öffentlichen Rechts im Rahmen der Richtlinien zum Förderschwerpunkt „Klimaschutz in Kommunen“ im Bayerischen Klimaschutzprogramm (Förderrichtlinien Kommunaler Klimaschutz – KommKlimaFöR 2023, ehemals KlimR bzw. CO2-Minderungsprogramm). Die Förderhöhe beträgt in der Regel 50 % der zuwendungsfähigen Aufwendungen (Informationen siehe unter Links und Downloads unten).

Weitere Fördermöglichkeit:

Nach der Kommunalrichtlinie kann der Aufbau eines KEM als Klimaschutz-Teilkonzept gefördert werden. Zudem werden Maßnahmen in Schulen und Kindertagesstätten sowie Sanierung von Lüftungen und Hallen- und Innenbeleuchtung gefördert (siehe Links und Downloads "Die Kommunalrichtlinie").