Energienutzungsplan Berchtesgadener Land

Der Energienutzungsplan Berchtesgadener Land unterstützt die kreisangehörigen Kommunen beim Aufbau der nachhaltigen Energieversorgung.
Projektträger: Landkreis Berchtesgadener Land

Beschreibung

Auslöser

Wo kann vor Ort Energie eingespart werden und welche konkreten Möglichkeiten bestehen für den Ausbau erneuerbarer Energien? Um diese Fragen zu beantworten, erarbeitete der Landkreis Berchtesgadener Land gemeinsam mit allen Städten, Märkten und Gemeinden den Energienutzungsplan. Er ist ein neues und innovatives Werkzeug, mit dem die Energie- und Klimaschutzziele besser erreicht werden.

Durchführung

Mit dem Energienutzungsplan haben wir für alle kreisangehörigen Kommunen ein Werkzeug für Energie- und Klimaschutzmaßnahmen vor Ort erarbeitet. Der Landkreis hat federführend die Ausschreibung, Fördermittelbeantragung und das Projektmanagement übernommen. Alle 15 Gemeinden beteiligten sich finanziell und waren inhaltlich durch je drei Regionalkonferenzen pro Kommune eingebunden.

Bereits zwei Jahre nach Fertigstellung sind im Berchtesgadener Land rund 50 Projekte aus dem Energienutzungsplan mit einem Projektvolumen von über 10 Millionen Euro in Planung bzw. wurden erfolgreich umgesetzt. Elf Kommunen des Landkreises haben zudem für die Umsetzung des Energienutzungsplans ein kommunales Energieeffizienz-Netzwerk gegründet.

Beispiele für umgesetzte Projekte:
- Installation von Photovoltaik-Anlagen
- energetische Sanierung kommunaler Liegenschaften
- gewerbliche Abwärmenutzung
- Aus- und Aufbau von Wärmenetzen

Die Stadt Freilassing hat mehrere Liegenschaften, u.a. die Grund- und Mittelschule, das Freizeitbad Badylon und die Kläranlage vernetzt. Es wurden Klärgas- und Erdgas- Blockheizkraftwerke, ein Biomassekessel und Photovoltaikanlagen zu einem Verbund vernetzt. Das Netz versorgt sich selbst mit Wärme und größtenteils selbst mit Strom. Dadurch werden jährlich 320 Tonnen CO₂ eingespart.

Mit dem Energienutzungsplan wurde flächendeckend für den Landkreis ein gebäudescharfes Energiemodell geschaffen mit:
- Wärmekataster,
- Darstellung von Sanierungspotenzialen,
- Nutzungsmöglichkeiten von oberflächennaher Geothermie,
- dachflächenscharfe Solarsimulation für die Errichtung von Photovoltaik- und Solarthermie- Anlagen.

Darüber hinaus ist für jede Kommune ein Maßnahmenkatalog erarbeitet worden.

Der Energienutzungsplan richtet sich jedoch nicht nur an Kommunen, sondern bietet auch einen Mehrwert für alle privaten Hauseigentümer/innen und für Wirtschaftsbetriebe im Landkreis. Für alle rund 30.000 Gebäude im Landkreis gibt es energetische Gebäudesteckbriefe, die dem Gebäudeeigentümer bzw. der Gebäudeeigentümerin die energetischen Potenziale des jeweiligen Gebäudes aufzeigen. Mit den gebäudescharfen Informationen aus dem Energienutzungsplan werden alle Bürgerinnen und Bürger unterstützt, die eine energetische Sanierung planen oder erneuerbare Energien für das eigene Gebäude nutzen möchten.

Zitate

  • "Der Energienutzungsplan Berchtesgadener Land hat Vorbildcharakter und setzt Maßstäbe für alle weiteren Pläne. Erstmals kamen neue, digitale Methoden bei der Erstellung zum Einsatz, mit denen Energiedaten gebäudescharf ermittelt und genutzt werden konnten." (Ilse Aigner, Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie)
  • "Das Berchtesgadener Land arbeitet mich Hochdruck an der Umsetzung der gesteckten Energie- und Klimaschutzziele. Wir ziehen hier alle gemeinsam an einen Strang. Die Unterstützung der Städte, Märkte und Gemeinden ist enorm viel wert." (Landrat Georg Grabner, Landkreis Berchtesgadener Land)
  • "Der Landkreis Berchtesgadener Land ist mit dem Projekt Energienutzungsplan ein Gestalter der Energiewende par excellence." (Ministerialdirigent Rudolf Escheu, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie)

Tipps

  • gebäudescharfer und digitaler Energienutzungsplan, um Nutzerkreis und Anwendungsbereich zu erweitern
  • direkte Einbindung und Unterstützung aller beteiligten Kommunen

Auszeichnungen

  • 11/2018: Bayerischer Energiepreis 2018

    verliehen von: Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Beispiel gemeldet: 03/2019

zuletzt aktualisiert: 03/2023