Karte für Fixing for Future – die Schüler-Reparaturwerkstatt

Fixing for Future – die Schüler-Reparaturwerkstatt

Das Projekt ist ein Dauerangebot der Rudolf-Steiner-Schule München-Schwabing und richtet sich an Schüler/innen der Klassen 5 bis 11. Sie reparieren kostenlos defekte Gegenstände von Kund/innen und lernen dadurch nachhaltiges Handeln.

Auf einen Blick

besonders gut für die Umwelt
Das Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche und bewirkt so, dass die junge Generation nachhaltiges Handeln durch praktisches Tun lernt. Durch das Reparieren werden nicht nur Ressourcen geschont und Energie eingespart (Weiterverwendung statt Wegwerfen und Neukauf), sondern die jungen Leute entwickeln auch ein kritisches Konsumentenbewusstsein.

Kosten
Gesamtkosten:
1.000 €
Weitere Angaben:
Mit 1.000 Euro kann man sich ganz gut eine Erstausstattung für die zur Reparatur benötigten Werkzeuge anschaffen.

Auslöser

Initiiert wurde das Projekt durch den Physik- und Mathematiklehrer Walter Kraus, engagierter Umweltschützer. Nach Lektüre des Buchs "Die Kultur der Reparatur" von Wolfgang M. Heckl, Direktor des Deutschen Museums, wurden mit Hilfe von Spenden Reparatur-Arbeitsplätze für 12 Schüler/innen eingerichtet. Herr Kraus hat im Anschluss das pädagogische Konzept des entdeckenden, erfahrungsgeleiteten Arbeitens und Lernens vor Ort entwickelt und die wissenschaftliche Begleitung organisiert.

Projektbeschreibung

Das Projekt startete im Frühjahr 2016. Seither wurden weit mehr als 700 Reparaturen (v. a. Elektro- und Elektronikgeräte) erfolgreich durchgeführt. Externe Kund/innen bringen defekte Gegenstände in die Schüler-Reparaturwerkstatt. Sie werden von den Schüler/innen dazu befragt und die Ergebnisse auf einem Laufzettel eingetragen. Dann machen sich die Schüler/innen eigenständig auf die Fehlersuche. Sie nutzen dazu ihre Sinne und ihre Vorerfahrungen, auch holen sie sich im Internet Tipps. Kommen sie allein nicht weiter, stehen eine Lehrkraft und ehrenamtliche Reparatur-Anleiter/innen zur Unterstützung bereit. Gemeinsam werden Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Sofern Ersatzteile benötigt werden, bestellen die Schüler/innen diese nach Rücksprache mit den Kund/innen oder stellen sie mit Hilfe eines 3D-Druckers selbst her. Das Thema Sicherheit hat einen hohen Stellenwert; es wird mit pädagogischen und technischen Maßnahmen gewährleistet.

Was unterscheidet die Schüler-Reparaturwerkstatt von ähnlichen Ansätzen?

Sie ist kein zeitlich begrenztes Projekt, sondern eine Dauereinrichtung für die Klassen 5 bis 11, u. a. im Rahmen der Ganztagsschule. Das schafft Kontinuität und Verbundenheit mit der Reparaturidee und nachhaltigem Handeln.

Die Schüler-Reparaturwerkstatt ist kein herkömmlicher Unterricht, sondern setzt auf reale Arbeit für reale Kund/innen.
Zum pädagogischen Konzept gehört die besondere Methodik des entdeckenden, erfahrungsgeleiteten Arbeitens und Lernens. Dies fördert bei den Schüler/innen die Fähigkeit, selbstständig Lösungen zu finden. Dadurch bauen sie Selbstvertrauen und technisches Knowhow auf und erwerben eine Vielzahl an Kompetenzen. Sie erkennen die praktische Anwendung schulischer Inhalte (v. a. Physik, Mathematik, Deutsch). Dies erhöht Lernmotivation und Sinnerleben. Die Schüler/innen erwerben viele weitere Kompetenzen für ihr ganzes Leben.
Die Reparaturarbeit ist für die Kund/innen kostenlos, um den Schüler/innen die Erfahrung der Befriedigung durch Arbeit für Andere zu ermöglichen.

Die generationenübergreifende Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Reparatur-Anleiter/innen fördert gegenseitiges Verständnis und Teamgeist.

Die von Anfang an integrierte wissenschaftliche Begleitung dient der kontinuierlichen Weiterentwicklung.

Durch unser Beispiel angeregt entstanden bundesweit bislang sieben weitere Schüler-Reparaturwerkstätten.
"Das braucht man einfach fürs Leben!“ (Schülerin, 10. Klasse)
"Meine Tochter traut sich jetzt an Sachen heran, wo Papa eher zögert und dreimal die Bedienungsanleitung liest!“ (Vater einer Zehntklässlerin)
"Die Schüler-Reparaturwerkstatt ist der beste Weg, Kinder und Jugendliche zu umweltbewusstem Leben zu motivieren. In der Schüler-Reparaturwerkstatt wird ihnen nachvollziehbar, wie wichtig es ist, das, was wir schon haben, nutzbar zu erhalten. Damit setzen sich die SchülerInnen auch mit der Frage auseinander, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen.“ (Kundin)

Erkenntnisse

Tipps

Wir haben unter dem Titel "Reparieren macht Schule" einen Praxisleitfaden für Nachahmende entwickelt, der über unsere Internetseite https://fixingforfuture.de kostenlos in Deutsch und Englisch erhältlich ist.

Auszeichnungen

09/2017 : Finalistin beim StartGreen School Award 2017 für nachhaltige Schülerfirmen
verliehen von: Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH

12/2017 : Bildungswettbewerb "Zukunft, fertig, los!“
verliehen von: Rat für Nachhaltige Entwicklung

05/2018 : Werte-Botschafter-Preis für Umweltschutz und Ökologische Nachhaltigkeit
verliehen von: Sparda-Bank

05/2018 : Energiesparmeister 2018 für das Bundesland Bayern
verliehen von: Bundesumweltministerium und CO₂online gGmbH

02/2018 : Preisträger im Upcycling-Wettbewerb "Besser machen!“
verliehen von: Lizzynet gGmbH

Kontakt

Mitwirkende Standardbild

Kraus, Walter

Rudolf-Steiner-Schule München-Schwabing
  • 089 38014025
  • walter.kraus@waldorfschule-schwabing.de
  • Leopoldstraße 17
    80802 München

Beispiel gemeldet: 09/2018

Zuletzt aktualisiert: 09/2025

Diese Seite wurde von den Projektbeteiligten erstellt.

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