Vom Pfaffenwinkel zum Sonnenwinkel

Unsere Photovoltaik-Anlagen erwirtschaften Gewinn und sind tolle Unterrichtsmaterialien für Schülerinnen und Schüler.
Projektträger: EVA GmbH

Beschreibung

Auslöser

Der Kreistag hat der Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallentsorgungsgesellschaft mbH (EVA GmbH) im Juli 2009 eine neue Aufgabe zugewiesen: Sie soll auf geeigneten Dächern landkreiseigener Gebäude Photovoltaikanlagen installieren und betreiben. Ziel des Landkreises ist es bis zum Jahr 2020 die CO₂-Emissionen um mindestens 40 Prozent zu reduzieren. Das soll durch den Einsatz erneuerbarer Energien und eine effizientere Energienutzung erreicht werden.

Durchführung

Bis 2020 konnten insgesamt 16 Projekte verwirklich werden. Dabei wurden rund 2.228 kWp Solarleistung installiert.

Zusammen mit den bereits bestehenden Anlagen der EVA GmbH an den Wertstoffhöfen und im Abfallentsorgungszentrum Erbenschwang stehen insgesamt 3.033 kWp Modulleistung für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie zur Verfügung (kWp = Kilowatt-Peak, Einheit für die mögliche Spitzenleistung einer Solaranlage bei optimalen Bedingungen).

Die Anlagen, die meist auf Dächern von Landkreisschulen errichtet wurden, produzieren zusammen mit den EVA-Anlagen jährlich ca. 3,4 Millionen kWh Strom und sparen etwa 2.000.000 kg CO₂ ein. Bislang wurden rund 4.960.000 Euro investiert. Die Einspeisevergütung belief sich 2021 auf ca. 570.000 Euro.

Die Anlage auf der Berufsschule Schongau ist besonders, denn sie wird praktisch in den Unterricht einbezogen: An der Berufsschule Schongau gibt es ein "Haus im Haus", an dem die Auszubildenden verschiedene Installationen durchführen und testen können. Damit wird den Schülerinnen und Schülern die Elektrotechnik rund um eine Photovoltaik-Anlage am praktischen Beispiel näher gebracht.

Außerdem wurden bei der Berufsschule Dächer mit unterschiedlicher Ausrichtung zur Sonne mit Modulen belegt, um zu testen wie effektiv und rentabel Solaranlagen noch arbeiten, die zu einer ungünstigeren Himmelrichtung ausgerichtet sind und weniger Sonne erhalten.

Die EVA kann außerdem mit einer weiteren Besonderheit aufwarten: Hier befindet sich die erste PV-Anlage auf einer verfüllten und rekultivierten Deponie in Bayern. Diese wurde bereits 2002 mit finanzieller Förderung des bayerischen Umweltministeriums errichtet.

Tipps

  • vorab Statik klären; bei Altgebäuden oft aufwändig
  • Schneefang bei öffentlichen Gebäuden berücksichtigen
  • Standort Wechselrichter: in Dachböden oft zu warm und schlecht erreichbar für Hausmeister
  • mögliche Geräuschentwicklung von Wechselrichtern beachten

Beispiel gemeldet: 05/2012

zuletzt aktualisiert: 02/2023