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Heizungsentlüftung (Bildquelle: Andrey Popov - stock.adobe.com)

Heizkosten sparen mit einfachen Maßnahmen

Die Erfahrung von Fachleuten zeigt, dass Sie durch kurzfristige und kostengünstige Maßnahmen 10 bis 20 % Heizenergie sparen können. 

Die Empfehlungen können von interessierten Bürgerinnen und Bürgern größtenteils selbst umgesetzt werden - manchmal erfordern die Maßnahmen handwerkliches Geschick. Falls Sie fachliche Unterstützung benötigen, wenden Sie sich an eine der vier Organisationen der Initiative HeizungsOptimierung.Bayern. 

Ausgaben für handwerkliche Arbeiten sind steuerlich absetzbar. In den meisten Fällen sind die Einsparungen über den Winter höher als die Kosten für die Optimierung der Heizung. 

Heizungsanlage optimal einstellen

  • Stellen Sie an der Heizungsanlage je nach Jahreszeit die richtige Betriebsart ein (Sommer- / Winterbetrieb). Im Sommer, wenn Sie nicht heizen, muss Wärme nicht ständig vorgehalten werden. Wenn Sie auf Sommerbetrieb umstellen, laufen Brenner und Umwälzpumpe erst, wenn eine bestimmte Außentemperatur unterschritten wird.
    Den Regler finden Sie zentral an Ihrer Heizungsanlage. Bei modernen Anlagen stellen Sie den Betrieb am Touchscreen ein. Möglich ist bei manchen Anlagen auch eine automatische Umstellung.
  • Wenn Sie im Urlaub sind, schalten Sie die Warmwasserbereitung ab. Bei einer Solarthermieanlage dürfen Sie jedoch nur den Teil der herkömmlichen Warmwasserbereitung abschalten.

  • Bei herkömmlichen Heizungen ist die Vorlauftemperatur, also die Temperatur des Heizungswassers, oftmals zu hoch eingestellt, weil ein Sicherheitspuffer für die Raumbeheizung berücksichtigt ist. Dies führt dazu, dass viel Wärme durch den Kamin geht oder die besondere Effizienz einer Brennwertheizung nicht genutzt werden kann.
    Senken Sie die Vorlauftemperatur der Heizung schrittweise ab. Wenn die Räume im Winter gerade noch ausreichend warm sind, haben Sie die optimale Vorlauftemperatur erreicht.
  • Arbeitet Ihre Anlage mit einer Heizkurve, ändert die Anlage die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Generell gilt, dass die Heizkurve umso flacher sein kann, je besser das Gebäude gedämmt ist. Zur Optimierung senken Sie die Steilheit der Heizkurve schrittweise nach der Betriebsanleitung ab. Ändern Sie die Thermostateinstellung an den Heizkörpern in diesem Zeitraum nicht. 
  • Dokumentieren Sie alle Veränderungen und schalten Sie bei Fragen einen Fachbetrieb ein.

Achten Sie auf eine vollständige und gute Wärmedämmung aller wärmeführenden Leitungen und Armaturen, insbesondere im Keller und in unbeheizten Räumen.

Kontrollieren Sie Ihre Solarthermieanlage auf Funktionalität - am besten anhand eines regelmäßig abgelesenen Wärmezählers. Überprüfen Sie bei Sonnenschein, ob sich der Speicher erwärmt und nachts im Winter, wenn die Anlage steht, dass dieselbe Temperatur für Vor- und Rücklauf angezeigt wird.
Viele Solarthermieanlagen laufen bei unzureichender Kontrolle und Wartung schlecht, verlieren Wärme, oder nutzen die vorhandene Wärme unzureichend. Die Anlage kann sogar stillstehen, wenn Luft in den Kollektoren ist. Ein anderes häufiges Problem ist die ungewollte Schwerkraftzirkulation, wenn im Winter Wärme hoch zu den Kollektoren strömt.

Heizkörper und Räume optimieren

  • Räume, in denen Sie sich kaum aufhalten, müssen weniger geheizt werden. Nachts oder wenn Sie tagsüber unterwegs sind, können Sie die Raumtemperatur mithilfe der Nachtabsenkung Ihrer Anlage oder mit programmierbaren elektronischen Thermostatventilen reduzieren. Jedes Grad niedrigere Raumtemperatur spart ca. 6 % Heizenergie.
  • Vermeiden Sie es aber, die Räume zu sehr auskühlen zu lassen – beim Wiederaufheizen wird wegen der nötigen höheren Heizwassertemperatur oft mehr Wärme verbraucht, als wenn Sie die Raumtemperatur nur ein wenig absenken.
  • Elektronische Thermostate sind schon ab 12 bis 15 Euro erhältlich.

  • Entlüften Sie Ihre Heizkörper regelmäßig zu Beginn der Heizperiode und immer dann, wenn ein Heizkörper nicht vollständig warm wird oder Sie ein gluckerndes Geräusch hören.
    Ein Heizkörper wird nicht richtig warm, wenn sich Luft darin befindet. Er gibt dadurch weniger Wärme an die Raumluft ab, die Vorlauftemperatur des Heizwassers wird unnötig erhöht.
  • Sind mehrere Heizkörper im Raum vorhanden, so drehen Sie alle Heizkörper eines Raumes gleichmäßig auf.
    Wenn Sie nur einen Heizkörper aufdrehen, verbrauchen Sie insgesamt mehr Heizenergie, weil die Vorlauftemperatur der Heizwasserzirkulation dann höher sein muss.
  • Es ist außerdem wichtig, dass der Heizkörper frei steht.
    Möbel oder Vorhänge vor und über dem Heizkörper führen zu einem Wärmestau. Damit es dennoch warm wird, benötigen Sie hohe Vorlauftemperaturen des Heizwassers.

  • Fensternischen: Bringen Sie an der Wand hinter den Heizkörpern am besten Aluminium-beschichtete Dämmplatten an. Sie erhalten die Platten im Baumarkt und können sie - ggf. in Abstimmung mit dem Vermieter - selbst anbringen.
    Stehen Heizkörper in Fensternischen, ist die Außenwand dahinter oftmals dünn und es geht hier besonders viel Wärme verloren.
  • Fenster und Türen: Wenn Sie an windigen Tagen Zugluft bemerken, dichten Sie Fenster und Türen mit geeigneten Dichtbändern ab oder tauschen sie defekte Dichtungen.

    Vorsicht: Manchmal kommt die Zugluft auch vom Betrieb einer Feuerstätte im Haus (z. B. Holzofen). Hier wird Luft angesaugt, die dann über die Fensterschlitze nachströmt. Hier darf die Abdichtung nur in Absprache mit Fachleuten (Installationsbetrieb, Kaminkehrer/innen) erfolgen.

  • Rollladenkästen: Bringen Sie in Rollladenkästen flexible Dämmplatten an, sofern im aufgerollten Zustand genügend Platz vorhanden ist. Für den Schlitz am Zugband erhalten Sie z. B. im Baumarkt luftdichte Bürstendichtungen.

    Ältere Rollladenkästen sind oft ein großer Schwachpunkt am Haus. Sie sind häufig undicht und haben keinerlei Wärmedämmung.

Schließen Sie nachts Rollläden und Fensterläden. Über ungeschützte Fenster entweicht viel Wärme. Die Luftschicht zwischen Scheibe und Rollläden wirkt wie eine Dämmung.Tagsüber ist im Winter aber die Sonneneinstrahlung über die Fenster willkommen – sie heizt die Räume kostenlos auf.

  • Lüften Sie oft, dafür kurz. Wenn Sie gegenüberliegende Fenster gleichzeitig öffnen, kann die Luft schnell durchziehen. Wenn zudem der Wind weht, können Sie die Fenster schon nach ein bis zwei Minuten wieder schließen. Bei sehr kurzem Lüften müssen Sie die Thermostatventile nicht vorher zudrehen. Ansonsten sollten Sie dies am besten schon ein paar Minuten zuvor machen.
  • Vermeiden Sie während der Heizperiode unbedingt, Fenster länger gekippt zu lassen. Dabei geht viel Wärme verloren. Außerdem kann sich dadurch an der Fassade und an den Fensterlaibungen leicht Schimmel bilden.
  • Ein gutes Hilfsmittel beim Lüften sind Luftfeuchtemesser (Hygrometer). Um Kondenswasser und Schimmelbildung an kalten Stellen zu vermeiden, sollten Sie im Winter bei unsanierten Gebäuden immer dann lüften, wenn die Luftfeuchtigkeit über 40 % ist. Bei gut gedämmten Gebäuden sind auch 60 % akzeptabel.

  • Nutzen Sie wassersparende Armaturen – Duschköpfe und Wasserhähne. 
  • Wassersparende Strahlregler (auch Perlatoren genannt) erhalten Sie günstig im Baumarkt und können Sie selbst austauschen.
  • Sie sparen Wasser, vor allem aber Energie für die Erwärmung des Warmwassers.

Betriebe und Fachleute zur Unterstützung finden

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Landesinnungsverband für das bayerische Kaminkehrerhandwerk

Viele Kaminkehrerbetriebe bieten neben ihren hoheitlichen Aufgaben u. a. auch Energieberatung und Heizungseinstellung an. 

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