Schulkantine als Passivhaus

Die Anwendung des Passivhausstandards, der ursprünglich für Wohngebäude entwickelt wurde, auf ein Schulgebäude mit Kantine war neu.
Projektträger: Stadt Aschaffenburg

Beschreibung

Auslöser

Der Neubau der Ganztagesbetreuung mit Kantine an den Staatlichen Realschulen Aschaffenburg wurde 2009 in Passivhausbauweise fertiggestellt.

Auslöser war zum einen der Bedarf einer Mittagsbetreuung. Zum anderen gab der Stadtratsbeschluß "Energiesparoffensive für städtische Gebäude" den Passivhausstandard vor. Neu war die Anwendung dieses Standards, der ursprünglich für Wohngebäude entwickelt wurde, auf ein Schulgebäude mit Kantine.

Durchführung

Der neue Eingangsbereich teilt nun die ebenfalls sanierten Schulgebäude von dem Bereich der neuen eingeschossigen Ganztagsbetreuung (Mensa inkl. Aufenthaltsräume, WC, Speisesaal, Küche mit Nebenräumen, Technikräume sowie das Büro für die Mitarbeiter des Betreuungsträgers).

Die Lage der Aufenthaltsräume und deren Orientierung zur Sonne bildeten die Grundlage für die Möglichkeit, das Gebäude dem Passivhausstandard entsprechend zu erbauen. Durch Einsatz einer kontrollierten Raumluftanlage mit Wärmerückgewinnung, sowie einer hervorragenden Wärmedämmung, Dreifachverglasungen und einer Wärmebrücken-freien Bauweise wird der Passivhausstandard erreicht.

Berechnungsgrundlage ist das PHPP (PassivHausProjektierungsPaket) mit einem Mindeststandardvon qh = Heizenergiekennwert= 15 [kWh / m²a)]

Beispielwerte:
  • Außenwanddämmung= U-Wert 0,15 [W / m²K]
  • Dach= U-Wert 0,13 [W / m²K] (=26cm)
  • Primärenergiebedarf unter 120 [kWh / m²a]


Der neue Verbindungsbau ermöglicht den schönen wettergeschützten Zugang zur Ganztagesbetreuung. Ebenso ersetzt er – als neuer Haupteingang – die in der ursprünglichen Planung vorgesehene Windfanganlage für die Realschule.

In einem nächsten Schritt wird das Nahwärmenetz für den gesamten Schulkompex noch 2010 zu über 90 % auf Biomasse umgestellt.

Zitate

  • "Der Passivhausstandard fällt gar nicht auf - eher die kräftige Fassadenfarbe." meint ein Schüler.

Tipps

  • Frühzeitige Einbindung der Nutzer mit allen Beteiligten: Bauherr (Stadt), Planer/innen, Fachplaner/innen, Baufirmen und erfahrene Zertifizierer/innen (sie können wichtige Umsetzungsvorschläge beisteuern)

Auszeichnungen

  • 12/2009: Zertifizierung qualitätsgeprüftes Passivhaus

    verliehen von: Passivhaus Institut

Beispiel gemeldet: 11/2010

zuletzt aktualisiert: 05/2021