Förderprogramm "CO2-Bonus"/ "Nachwachsende Rohstoffe" für Bestandssanierungen und Neubauten

Als erste deutsche Stadt fördert München langfristig im Gebäude verbaute nachwachsende und Kohlenstoff speichernde Baustoffe (regional oder zertifiziert).
Projektträger: Landeshauptstadt München

Beschreibung

Auslöser

Der CO₂-Bonus wurde im Rahmen des Netzwerks Holzbau München unter Mitwirkung engagierter Experten entwickelt. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat die Übernahme dieses Modells in die Richtlinie des Förderprogramms Energieeinsparung beschlossen. Mit der seit dem 01.04.2019 gültigen Richtlinie des Förderprogramms Energieeinsparung (FES) wurden die Förderbedingungen geändert. Ursprünglich konnte die Verwendung nachwachsender Rohstoffe nur als Bonus gefördert werden, zusätzlich zu anderen aus dem FES förderfähigen Maßnahmen. Seit dem 01.04.2019 ist die Verwendung nachwachsender Rohstoffe eine eigenständige Fördermaßnahme und unabhängig von der Realisierung weiterer förderfähiger Maßnahmen.

Durchführung

Seit dem 1. Mai 2013 wird im Rahmen des Münchner Förderprogramms Energieeinsparung der Einsatz nachwachsender, Kohlenstoff speichernder Baustoffe bei Neubau- oder Sanierungsvorhaben gefördert. Der Fördersatz betrug bis einschließlich März 2019 0,30 Euro und aktuell 0,20 Euro je Kilogramm langfristig im Gebäude verbautem, nachwachsendem, Kohlenstoff speicherndem Baustoff. Materialtypen sind Vollholz, Holzwerkstoffe und Dämmstoffe, die einen Materialmindestanteil von 80 % an nachwachsenden Rohstoffen enthalten.

Um jedoch dem Klimaschutzgedanken wirklich gerecht zu werden, müssen diese Rohstoffe bestimmte Kriterien erfüllen. So dürfen sie nur in Deutschland oder maximal 400 km weit von München entfernt geerntet worden sein, oder sie müssen eine FSC-, PEFC- oder Naturland-Zertifizierung aufweisen. Die Verwendung von Tropenholz – ob mit Zertifizierung oder ohne – führt zum Ausschluss der Bau- oder Sanierungsmaßnahme von der Förderung.

Da sich der Fördersatz an der langfristig gebundenen Menge an Kohlenstoff orientiert, wird nur der Einsatz von Baustoffen für die Gebäudekonstruktion (z. B. Wand-, Decken- und Bodenkonstruktionen sowie Wärmedämmung) gefördert. Nicht gefördert wird der Einsatz dieser Baustoffe für die Dachkonstruktion bzw. -schalung, für den Innenausbau (z. B. Möblierung, Innenwandverkleidungen) sowie für reine Fassadenverkleidungen.

Beispiel gemeldet: 09/2014

zuletzt aktualisiert: 04/2021