Quartierssanierungskonzept Krailling-Ringstraße

Das Konzept deckt Sanierungs- und Einsparmöglichkeiten auf und sensibilisiert die Bürgerinnen und Bürger.
Projektträger: Gemeinde Krailling

Beschreibung

Auslöser

Das Projekt ging aus dem 2010 verabschiedeten "Integrierten Klimaschutzkonzept Fünfseenland" bzw. dem daraus resultierenden "Aktionsplan für die Gemeinde Krailling" hervor.

Zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele ist es dringend notwendig, die Bürgerinnen und Bürger für Gebäudesanierungen im Privaten zu sensibilisieren und zu ermutigen. Daher wurde von der Gemeinde Krailling im Frühjahr 2012, auf Anregung des Energiewendevereins Starnberg e.V., die Erstellung eines integrierten Quartierssanierungskonzeptes für die Reihenhaussiedlung um die Ringstraße in Auftrag gegeben. Ziel war es, aufzuzeigen, welche technischen und wirtschaftlichen Einsparpotenziale in diesem Gebiet bestehen.

In das Projekt einbezogen war das Planungsteam Architektur & Energie (Barbara Schärfl und Petra Slawisch) sowie Füllemann Architekten (Achim Füllemann).

Durchführung

Bei der Erstellung des Konzeptes wurden städtebauliche, baukulturelle, wohnwirtschaftliche und soziale Aspekte des Quartiers untersucht. Neben dem Gebäudebestand wurden auch Straßenbeleuchtung, Bauleitplanung und die Möglichkeit zum Aufbau alternativer Energieversorgungsformen betrachtet. Die Konzeptentwicklung fand in enger Zusammenarbeit mit den Anwohnerinnen und Anwohnern statt. Bei Vortragsveranstaltungen und Workshops haben sich die Anwohnerinnen und Anwohner – und in den meisten Fällen auch viele andere Bürgerinnen und Bürger – informiert und aktiv beteiligt.

Um die Bürgerinnen und Bürger auf besonders anschauliche und motivierende Art zu informieren, wurde parallel zu der Erstellung des Konzeptes eine Haussanierung im Viertel Ringstraße begleitet – unter anderem in Form eines "Tages der offenen Baustelle". An diesem Tag konnten sich Interessierte vor Ort über Aspekte wie Dämmung und Fenstertausch informieren, während die Fachplaner für Fragen zur Verfügung standen. Außerdem wurden für drei der insgesamt etwa 30 (Reihen-)Häuser exemplarisch Energieberechnungen erstellt. Wesentliche Bestandteile waren dabei die Berechnung von Sanierungsvarianten für die Gebäude, Kostenschätzungen und Gegenüberstellungen zu den Energieeinsparpotenzialen.

Das Konzept wurde den Bürgerinnen und Bürgern im Juni 2013 vorgestellt. Es entstand ein Maßnahmenkatalog mit konkreten Empfehlungen, mit welchen Sanierungsmaßnahmen Energie eingespart und somit CO₂-Emissionen reduziert werden können. Unter anderem wurde ermittelt, dass mit den konkret umsetzbaren Maßnahmen aus den Untersuchungen kurz- bis langfristig die CO₂-Emissionen des Quartiers um bis zu 85 % reduziert werden können.

Auf Wunsch der Anwohnerinnen und Anwohner wurde zusätzlich zu dem sehr ausführlichen Quartierssanierungskonzept eine "Sanierungsfibel" erstellt, die sich speziell an die Anwohnerinnen und Anwohner richtete.

Der Gemeinde Krailling sind seit Abschluss des Konzeptes bislang (Stand Juli 2014) drei Projekte bekannt, die Sanierungsmaßnahmen größeren Umfangs am Gebäudebestand betreffen (z. B. Fenstertausch, Dämmung, Dachdämmung).

Zur Untersuchung der Potenziale alternativer, nachhaltiger Energieversorgungsmöglichkeiten beauftragte die Gemeinde Krailling zwischenzeitlich die Erstellung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie für den Siedlungsbereich zwischen Luitpold-, Elisen- und Margaretenstraße.

Tipps

  • Das Projekt sollte möglichst praxisnah aufgezogen werden (z. B. über Baustellentage).

Stolpersteine

  • Zum Teil war es nicht so einfach, Sanierungshemmnisse abzubauen.

Auszeichnungen

  • 01/2014: Energiepreis 2013 Landkreis Starnberg - Finalist

    verliehen von: Landratsamt Starnberg

Beispiel gemeldet: 07/2014

zuletzt aktualisiert: 07/2021