Bürgerwindpark Berching

Rund 2.400 Personen und 8 Kommunen sind an den Erträgen des Windparks beteiligt.
Projektträger: Windpower GmbH

Beschreibung

Auslöser

Im Juli 2008 hat die Stadt Berching auf Initiative der Windpower GmbH die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Windpark Berching" beschlossen. Nach der Be- handlung der Stellungnahmen von Fachbehörden und Bürgern fasste Anfang April 2010 der Bau- und Umweltausschuss den Satzungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Windpark Berching" und schuf somit Baurecht für das Windparkkonzept.

Durchführung

Die Windpower GmbH als Vorhabenträgerin errichtete zusammen mit der Firmengruppe Max Bögl im Jahr 2012 innerhalb der im Bebauungsplan ausgewiesenen Baufenster insgesamt sechs Windenergieanlagen.

Moderne Windenergieanlagen in Bürgerhand

Heute drehen sich auf der Hochfläche östlich der Stadt Berching zehn Windenergieanlagen, die großenteils bis 2013 errichtet worden sind. Eine bereits 2001 in Betrieb genommene Anlage konnte im Zuge einer Repowering-Maßnahme Ende 2013 vollständig zurückgebaut und durch eine moderne, leistungsstarke ersetzt werden. Etwa 2.400 Personen und acht Kommunen sind über Energiegenossenschaften, Betreibergesellschaften, den Oberpfälzer Windfonds und den Maxwindfonds an den Erträgen der Windstromproduktion beteiligt. Das Bayerische Wirtschaftsministerium bezeichnet den Berchinger Windpark deshalb als Vorzeigeobjekt für die Energiewende und als echten Bürgerwindpark.

Öko-Strom für rund 8.000 Vier-Personen-Haushalte

Sechs Gesellschaften der Windpower Firmengruppe betreiben sechs Windkraftwerke sowie das Umspannwerk (110 kV) vor Ort. Zusammen erzeugen die Windpower Anlagen im Park durchschnittlich rund 33 Mio. Kilowattstunden Öko-Strom pro Jahr. Rechnerisch können damit über 8.000 Vier-Personen-Haushalte im Einfamilienhaus versorgt werden (Annahme: jährlicher Stromverbrauch Vier-Personenhaushalt im Einfamilienhaus ohne elektrischer Warmwasserbereitung: 4.000 kWh, Quelle: statista.com). Gegenüber der Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern werden nach dem CO₂-Rechner des Bundesverbands Windenergie jährlich 22.000 Tonnen CO₂-Emissionen vermieden.

Innovativ – die Reduktion der Lichtemission

Ein Anliegen der Betreiber war die Reduktion der Turmbeleuchtung im Park, um die Licht- emissionen für Anwohner deutlich zu verringern. Dank einer Änderung der Verwaltungsvorschrift konnte das Unternehmen in 2017 mit Erfolg beantragen, alle vier Lampen der unteren Beleuchtungsebene komplett abzuschalten. Die Signalfeuer der Gondel sowie vier Lampen der oberen Ebene werden in klaren Nächten automatisch um 90 % ihrer Leuchtstärke gedrosselt.

Gewinn für die Region

Alles in allem fließen bei einem Kraftwerk der 3-Megawatt-Klasse rund 30 % des Investitionsvolumens an bayerische Unternehmen. Zudem kann die Stadt Berching mit zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen in Millionenhöhe während der Laufzeit der Windkraftwerke rechnen.

Zitate

  • Die Windkraft wies den Weg – weg von fossiler hin zu einer CO₂-neutralen Energiegewinnung. Sie war der Start für eine industrielle Revolution auf dem Energiesektor, wie sie heute in vollem Gange ist. (Willi Braun, Mitgründer der Fa. Windpower)
  • Im Grunde ist der Zusammenhang sehr einfach. Jedes Gramm Kohlenstoff, das wir aus der Erde fördern und in die Atmosphäre befördern, verschärft die Problematik des Klimawandels. Eine Entwicklung, die nicht rückgängig zu machen ist, wenn einmal kritische Wegmarken überschritten sind. (Willi Braun, Mitgründer der Fa. Windpower)

Auszeichnungen

  • 10/2014: Gestalter der Energiewende

    verliehen von: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesplanung und Energie

Beispiel gemeldet: 01/2013

zuletzt aktualisiert: 03/2022