LHKW-Grundwassersanierung Schaeffler Technologies
Nutzung des Grundwassers als Kühlwasser im Rahmen von Produktionsabläufen sowie sonstigen Prozessen.
Projektträger: Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Werk Herzogenaurach
Projektstandort
Herzogenaurach
Kontakt
Herr Kraus
Industriestraße 1-3
91074 Herzogenaurach
Tel: (09132) 823556
krausaex[at]schaeffler.com
Nutzen und Kosten
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besonders wirkungsvoll – hoher Nutzen für die Umwelt Reduzierung des konventionellen Energie- und Ressourcenverbrauchs
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besonders kostengünstig – mit wenig Kapitaleinsatz machbar Die Grundwassernutzung erfolgt quasi kostenneutral, da Fixkosten durch die Sanierung vorgegeben sind
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Einsparungen: |
Kosteneinsparung: |
ca. 360.000 |
Nutzen: |
nicht zu beziffern, da der Nachspeisung kein gesondertes energetisches Potenzial zugerechnet werden kann |
Beschreibung
Auslöser
Die Firma Schaeffler Technologies AG wurde von den örtlichen Behörden angewiesen, den Lösemittelschadensfall (LHKW-Altlast) auf ihrem Grundstück in Herzogenaurach zu untersuchen und ggfs. zu sanieren. Das mit der Erkundung und Sanierung beauftragte Ingenieurbüro hat vorgeschlagen, das bei der Sanierungsmaßnahme anfallende Wasser als Kühlwasser für Produktionsabläufe zu nutzen.
Durchführung
Der vorliegende LHKW-Schadensfall wird seit 1992 mittels abpumpen und reinigen des Grundwassers über eine Strippanlage saniert. Die Sanierung wird sowohl gutachterlich als auch analytisch durch ein Ingenieurbüro überwacht und begleitet.
Für die angeordnete Sanierung wurden auf dem Grundstück vier Entnahmebrunnen gebaut. Über diese wird das lösemittelhaltige Grundwasser mit einer Dauerförderleistung von ca. 15-20 m³/h gefördert und über eine Strippanlage abgereinigt. Dabei wird das belastete Grundwasser aus einem Vorlagebehälter, der der Zwischenspeicherung dient, entnommen und zum Kopf der Strippanlage gepumpt. Dort rieselt es in einer Kolonne über Füllkörper nach unten. Im Gegenstrom zum Wasser wird Luft in die Anlage eingeblasen. Die leichtlöslichen Schadstoffe gehen vom Wasser in die Luft über und werden "ausgestrippt". Die schadstoffhaltige Strippluft wird nach Bedarf mittels Aktivkohle gereinigt.
Über den Jahresdurchschnitt gemittelt werden rund 65 % des geförderten Grundwassers zur Nachspeisung der geschlossenen Kühlkreisläufe, als Spülwasser für die Produktion oder für die Herstellung von Emulsionen weiter verwendet. Zuvor muss das abgereinigte Grundwasser zunächst vollständig über einen Ionenaustauscher entsalzt werden. Die restlichen 35 % des gereinigten Grundwassers werden dem Vorfluter zugeleitet.
Durch die Weiterverwendung des geförderten Wassers kann auf Stadtwasser für die Prozesskühlung verzichtet werden. Damit wird Energie eingespart und die Ressource Trinkwasser geschont.
Die Nutzung des Grundwassers ist für die Firma Schaeffler praktisch kostenneutral, da die Fixkosten durch die Sanierung vorgegeben sind. Die nötige Aufbereitung des Wassers vor der Weiterverwendung ist ebenfalls kostenneutral zu sehen, da auch Stadtwasser aus dem Trinkwassernetz derart aufbereitet werden müsste.
Tipps
- Behördliche Auflagen beachten bzgl. Wasser- bzw. Abwassernutzung, genehmigte Wasserentnahmemenge
- Thema Ableitung überschüssiges Wasser nach Nutzung beachten
- Chemische Zusammensetzung des Wassers prüfen (Kalk- / Eisen- / Manganproblematik)
- Dimensionierung Brunnen beachten
Stolpersteine
- Optimale Positionierung der Entnahmebrunnen sowohl bzgl. Altlast als auch Wassermenge
- Ableitungsproblematik
Beispiel gemeldet:05/2012
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