Errichtung der ersten Bürgerwindanlagen in der Region

Ein Beitrag vor Ort zum Umstieg auf 100 % erneuerbare Energien.
Projektträger: Bürgerwind Region Freudenberg GmbH

Beschreibung

Auslöser

Die oft lautstark und polemisch geführte Diskussion im Jahr 2008 um einen geplanten Windpark durch einen Großprojektanten im LKR Amberg-Sulzbach erweckte den Anschein, als ob es nur "Windkraftgegner" gäbe. Als "kritische, aber konstruktive Windkraftbefürworter" gründeten daher als Gegenpol im Juni 2008 Andreas Wilczek, Heribert Wenkmann, Klaus Peter und Matthias Knab die "Gemeinschaft Bürgerwind Region Freudenberg".

Im März 2009 entstand daraus die "Bürgerwind Region Freudenberg GmbH". Durch die Gründung einer Betreibergesellschaft ein weiteres halbes Jahr später, der "Bürgerwind Freudenberger Oberland GmbH & Co.KG, wurde durch 16 Gründungskommanditisten genügend "Risiko-Kapital" bereitgestellt, mit dessen Hilfe das konkrete Projekt mit 2 Windkraftanlagen im Jahr 2011 realisiert werden konnte.

Durchführung

Über 200 Kommanditisten sowie zwei Energieversorger (regional: Stadtwerke Amberg; überregional: der Ökostrom-Anbieter "Naturstrom AG") haben sich mit einer Eigenkapital-Quote von insgesamt 50 % an zwei Windkraftanlagen "Enercon E82-E2" mit Anteilen ab 5.000 € beteiligt.

Die von der "Bürgerwind Region Freudenberg GmbH" realisierten Bürger-Windkraftanlagen sind von vornherein als regionale Gemeinschaftsprojekte angelegt. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bietet die "historische Chance", die Energieversorgung zu dezentralisieren sowie Teile wieder zurück in Bürgerhand zu geben sowie die Projekte vor Ort umzusetzen.

Den Bürgerinnen und Bürgern "gehören" damit die Anlagen. Sie haben damit ein Stück Einfluss auf die Energieversorgung von morgen. Und "nebenbei" bieten diese Anlagen eine langfristig sichere Wertanlage.

Für die Standortpacht wurde ein Flächenpachtmodell gewählt. Dies stellt sicher, dass nicht nur derjenige, auf dessen Grundstück ein Windrad steht, die Pacht erhält, sondern möglichst viele unmittelbar "Betroffenen" beteiligt werden. Dies geht nicht ohne teilweisen Verzicht des Grundstückseigentümers. Im Gegenzug werden Schwierigkeiten und Unfrieden durch den "Neidfaktor" bereits im Vorfeld und auch später vermieden. Der "Dorffriede" bleibt gewahrt.

Tipps

  • rechtzeitige Sicherung von potenziellen Standorten durch Pachtverträge, evtl. auch durch die Gemeinden
  • Offene, transparente und bürgernahe Vorgehensweise schafft Vertrauen.
  • möglichst breite Bürgerbeteiligung bei Standortsicherung und späterer finanzieller Beteiligung

Auszeichnungen

  • 01/2012: ZENker für Vordenker,Vorplaner,Vormacher bürgernaher Windkraft

    verliehen von: Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEN), Ensdorf

Beispiel gemeldet: 03/2012

zuletzt aktualisiert: 03/2022