Öffentliche Dächer werden zu Bürger-Solaranlagen

Photovoltaik-Anlagen (97 kWp) auf gemieteten Dächern der Stadt Landshut. Eigentümer der Anlage sind überwiegend Landshuter Bürgerinnen und Bürger.
Projektträger: Landshuter Bürger-Solar GmbH & Co. KG

Beschreibung

Auslöser

Die Initiative für das Projekt ging von der Stadt Landshut aus. Diese hat uns den Zuschlag für die Anmietung der Dächer der Grundschule St. Peter und Paul und der Hauptfeuerwache erteilt. Hier wurden PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 97 kWp installiert.

Die Betreibergesellschaft in Form der Kommanditgesellschaft hat öffentliche Darlehen über die Sparkasse Landshut aufgenommen, rund 30 % der Gesamtkosten stammen aus einbezahltem Kommanditkapital.

Die RSI Rottaler Solar Invest GmbH ist Vollhafter und Geschäftsführer der Betreibergesellschaft. Wir haben uns um die vertragliche Gestaltung, die Einspeisemöglichkeiten gekümmert und die Planung und Installation der PV-Anlagen in Auftrag gegeben.

Jetzt in der Betriebsphase kümmern wir uns um die kaufmännischen und steuerlichen Angelegenheiten der Gesellschaft und überwachen die technische Betriebsführung.

Durchführung

Mit diesem Projekt sollte interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, auch ohne eigenes Dach in eine PV-Anlage zu investieren und vom Verkauf des erzeugten Stroms zu profitieren.

Die Stadt Landshut initiierte über die Rottaler Solar Invest GmbH als Investor die Errichtung zweier Bürger-Solaranlagen auf städtischen Dächern (Hauptfeuerwache und städtische Grundschule St. Peter und Paul). Für die Benutzung der Dächer erhält die Stadt eine Miete. Die zwei Solaranlagen besitzen insgesamt eine Fläche rund 800 Quadratmetern, die Investitionen lagen bei rund 440.000 Euro. Mit den beiden Anlagen, deren Leistung 97 kWp beträgt und die bei Optimalbetrieb gut 90.000 kWh Strom im Jahr liefern, können rund 30 bis 35 Haushalte versorgt werden.

Die Stadt setzte sich dafür ein, eine möglichst moderate Untergenze für den Erwerb von Anlagenanteilen festzulegen (8.400 Euro). Damit sich möglichst viele Personen an den Anlagen beteiligen können, wurde eine Obergrenze von 20.000 Euro gewählt. Die Abwicklung des Verkaufs der Anlagenanteile wurde von der Sparkasse Landshut übernommen.

Derzeit gibt es vierzehn Gesellschafter für die beiden Bürger-Solaranlagen.

Tipps

  • auf renommierte, regionale Firmen setzen
  • Einbindung der Bürgerinnen und Bürger
  • Einbindung der Sparkasse (Geld bleibt in der Region)

Stolpersteine

  • Es besteht ein erhöhtes Anforderungsprofil an alle Beteiligte.
  • Die Stadt muss gute Leute finden, die das Projekt umsetzen. So sind bei Vorhaben auf kommunalen Dächern (Bsp.: Feuerwehrhaus) gerade in Bezug auf die Statik oftmals erhöhte Anforderungen zu berücksichtigen.
  • Manchmal sind bei der Auftragsvergabe Widerstände ("Ich kenn da jemanden...") zu überwinden; nachweislich renommierte Firmen sollten die Arbeiten ausführen. Dieser Punkt spielt auch im Falle von Regressansprüchen eine wichtige Rolle.

Beispiel gemeldet: 09/2011

zuletzt aktualisiert: 02/2024