Nahwärmeversorgung

Öffentliche Gebäude und Privathäuser werden über ein gemeindeeigenes Netz mit Abwärme aus einer bäuerlichen Biogasanlage versorgt.
Projektträger: Gemeinde Kastl - Oberbayern

Beschreibung

Auslöser

Die Gemeinde Kastl nutz seit einigen Jahren regenerative Energien. Im Gemeindegebiet gab es 2009 bereits 192 Photovoltaik-Anlagen. Mit dieser beeindruckenden Zahl wurde Kastl auch schon mehrfach Deutscher Meister in der Solarbundesliga.

Da lag es nahe, alle öffentlichen Gebäude der Gemeinde an ein Nahwärmenetz anzuschließen und die Abwärme einer bäuerlichen Biogasanlage zum Heizen zu nutzen.

Durchführung

Eine bäuerliche Biogasanlage versorgt das von der Gemeinde gebaute und betriebene Nahwärmenetz mit Abwärme. Der Betreiber der Biogasanlage nutzt etwa die Hälfte der Abwärme selbst, die andere Hälfte speist er ins Nahwärmenetz ein.

Im ersten Bauabschnitt wurden alle öffentlichen Gebäude Kastls, ein Gasthaus und einige Wohnhäuser angeschlossen. 2009 wurde das Netz erweitert und ein Mehrfamilienhaus, ein Geschäftshaus mit Wohnungen, vier Doppelhaushälften und ein Einfamilienhaus wurden zusätzlich angeschlossen. Mit dieser Erweiterung ist die momentane Kapazitätsgrenze erreicht.

Von Vorteil ist, dass die angeschlossenen Gebäude die Wärme zum Teil zu unterschiedlichen Zeiten nutzen. So nutzen die Schule und der Kindergarten die Wärme überwiegend vormittags und das Gasthaus vor allem nachmittags und abends.

Um die Wärmeversorgung sicherzustellen, wurde in einem Neubau neben der Biogasanlage ein Brenner aufgestellt, der sowohl mit Biogas, als auch mit Flüssiggas betrieben werden kann. Sollte der Gasmotor der Biogasanlage ausfallen, kann das Biogas über diesen Brenner verheizt werden. Um die Gasversorgung des Ersatzbrenners abzusichern, mietete die Gemeinde einen Flüssiggastank an. Damit ist die Wärmeversorgung doppelt abgesichert.

Als zweiten Ansprechpartner zusätzlich zu dem oben genannten, können Sie sich auch gerne wenden an:
Erwin Müller
Verwaltungsgemeinschaft Unterneukirchen
-Technisches Bauamt-
Rathausplatz 11
84579 Unterneukirchen
Tel: 08634/9882-25
Fax: 08634/9882-85
mueller[at]unterneukirchen.de

Tipps

  • Eine längere Vorlaufzeit für die Planung berücksichtigen.
  • Schon bei der Planung einen Steuerberater hinzu ziehen.
  • Intensiver auf mögliche Anschlussnehmer zugehen.

Stolpersteine

  • Planung und Bauüberwachung trennen und an zwei Ingenieurbüros vergeben.
  • Auf eine ausreichende Isolierung der Nahwärmeleitungen achten.
  • Ausreichend Absperrventile einplanen.

Beispiel gemeldet: 02/2011

zuletzt aktualisiert: 11/2023