Software zur Energie- und CO2-Bilanzierung

Für unser KEM haben wir Software zur Energie- und CO₂-Bilanzierung in kommunalen Liegenschaften angeschafft und einen Datenlogger eingebaut.
Projektträger: Gemeinde Unterhaching

Beschreibung

Auslöser

Die Beibehaltung und Weiterentwicklung des Kommunalen Energiemanagements (KEM) ist zentraler Baustein des im Januar 2013 beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzepts der Gemeinde Unterhaching. Durch diesen Beschluss hat sich die Gemeinde dem Klimaschutz und somit der CO₂-Einsparung verschrieben. Durch den Einsatz einer Energiemanagement-Software ist es möglich den CO₂-Verbrauch der Liegenschaften abzubilden und die im Klimaschutzkonzept geforderten jährlichen Energieberichte einfach und mit sehr geringem zeitlichen Aufwand zu erstellen.

Durchführung

Der Energieverbrauch der Liegenschaften wurde bislang durch über 100 größtenteils analoge Unterzähler gemessen. Diese Zähler werden monatlich manuell und vor Ort ausgelesen und die Werte in eine Tabelle eingetragen. Dies benötigt sehr viel Zeit und Personal. Außerdem entstehen Fehler.
Um den Verbrauch aller gemeindeeigenen Gebäude verbrauchsgetreu zu erfassen, den Erfolg durchgeführter Sparmaßnahmen beurteilen und neue Energieeinsparpotenziale aufzeigen zu können, wird ein umfassendes System von intelligenten Strom-, Wasser- und Wärmeverbrauchsmessern inkl. Auswertungssoftware angeschafft.
Sogenannte Smart Meter erfassen nicht nur den Verbrauch, sondern zeigen auch detailliert auf, wann und wie viel Energie verbraucht wird. Das eröffnet der Gemeinde die große Chance, die Transparenz der Energieverbräuche in öffentlichen Liegenschaften zu erhöhen, bei außergewöhnlich hohen Verbräuchen zeitnah zu reagieren und Einsparpotenziale zu identifizieren.
Erfahrungen zeigen, dass Einsparungen durch effizientes Energiemanagement die dafür erforderlichen Aufwendungen um ein Vielfaches übersteigen.
Anhand einer Kosten-/Nutzenanalyse des Deutschen Städtetages wurde nachgewiesen, dass durch die Einführung eines Energiemanagements jährlich Energiekosteneinsparungen von etwa 16 % erreicht werden können. Dies zeigt, dass durch Einführung eines KEM erhebliche Einsparungen erwirtschaftet werden, die durch steigende Energiepreise noch höher ausfallen werden. Die Einsparungen haben positive Auswirkungen hinsichtlich der laufenden Unterhaltungskosten der gemeindeeigenen Liegenschaften.

Einbau eines Datenloggers:

Seit April 2021 kümmert sich Herr Florian Bogensberger um das kommunale Energiemanagementsystem. Nach seiner Einarbeitungszeit in das Programm Interwatt von der Firma Ing-Soft hat er das Projekt übernommen, einen ersten Smart-Meter im neu gebauten Kindergarten (KinderhausPlus) installieren zu lassen. Nach einer langen Planungsphase, in der er sich mit verschiedenen Personen (Gebäudeverantwortliche + Ingenieure + Softwarefirma + IT Verantwortliche der Gemeinde) absprechen musste, ob der eingebaute Datenlogger für die vorhandenen Zähler kompatibel ist, haben wir ein Ingenieurebüro mit dem Einbau des Datenloggers beauftragt.

Über den Datenlogger werden in bestimmten Abständen (aktuell alle 15 Minuten) die Verbrauchswerte automatisch an die Energiesoftware geschickt, ins Programm übertragen und ausgewertet. Dies hat den großen Vorteil, dass die Daten zuverlässig sind und keine Fehler beim Ablesen passieren können.

Resümee durch den Einbau eines Datenloggers:

Wünschenswert ist es, in jeder großen Liegenschaft der Gemeinde Unterhaching einen Datenlogger einzubauen. Die große Herausforderung ist bei Bestandanlagen die Zähler so umzurüsten, dass diese mit dem Smart-Meter kompatiblen sind. Dafür benötigt man Informationen zu allen Zählern in den Liegenschaften. Ein Austausch der vorhandenen Zähler ist mit erhöhten Kosten und Zeitaufwand verbunden. Bei Neubauten könnte man den Einbau der geeigneten Zähler von Anfang an veranlassen und somit sich Zeit und Geld sparen.

Tipps

  • Ein Austausch der vorhandeneren Zähler ist mit erhöhten Kosten und Zeitaufwand verbunden. Bei Neubauten könnten man den Einbau der für einen Datenlogger geeigneten Zähler von Anfang an veranlassen und somit sich Zeit und Geld sparen.

Stolpersteine

  • es gibt eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt mit sehr unterschiedlich ausgereiften Systemen
  • intensive Planungsphase notwendig
  • meist Umrüstung der vorhandenen Verbrauchszähler notwendig

Beispiel gemeldet: 11/2016

zuletzt aktualisiert: 08/2022