Nahwärmeversorgung in Buchenberg/Allgäu

Seit 1995 haben wir ein Biomasseheizwerk mit eigenem Nahwärmenetz. Durch die Versorgung von 105 Gebäuden mit Nahwärme wird viel fossile Energie eingespart.
Projektträger: Markt Buchenberg

Beschreibung

Auslöser

Auslöser für das Projekt war die Ausweisung eines neuen Baugebietes und damit verbunden die Überlegung, neue Wege zu gehen und die Energieversorgung für dieses Baugebiet (und spätere Erweiterungen im Gebäudebestand) auf "andere Beine zu stellen".

Durchführung

Schon seit dem Jahr 1995 sind wir im Markt Buchenberg stolz auf unser damals errichtetes Hackschnitzelheizwerk. Der 900 kW Biomasseheizkessel liefert durchschnittlich 4.000 MWh pro Jahr. Dabei werden ungefähr 5.200 m³ Hackschnitzel jährlich verbraucht, die unter anderem in einem 400 m³ großen Lager gebunkert werden. Bei den Holzhackschnitzel handelt es sich um unbehandeltes Material. Zur Abdeckung der Spitzenlast stehen zwei Ölkessel mit 2.225 kW in einer Schule und einem Wohnblock zur Verfügung.

Dieses Projekt wurde als Pilotprojekt durchgeführt und war das erste Biomasseheizkraftwerk in Schwaben. Das Nahwärmenetz hat eine Länge von 4,5 km und versorgt derzeit 105 Haushalte mit regenerativer Energie. Dadurch werden ca. 600.000 Liter Heizöl pro Jahr eingespart. Altersbedingt wurde der alte Heizkessel im Juli 2020 abgeschaltet und anschließend demontiert. Neben einem neuen Kessel mit einer Leistung von 850 kW, wurde die komplette Verrohrung, sowie die Druckhaltung erneuert, ein moderner Elektrofilter für die Rauchgasreinigung eingebaut und Teile der Hackschnitzelzuführung sowie der Schubboden im Hackschnitzelbunker ausgetauscht. Ein neuer Pufferspeicher mit 30 Kubikmeter Fassungsvermögen dient zukünftig als Bindeglied zwischen Heizkessel und Nahwärmenetz.

Zitate

  • "Nichtschwimmer gehen unter. Das gilt auch für alle, die davon ausgehen, dass alles so bleibt wie bisher. Buchenberg hat sich beim Klimaschutz für das Schwimmen entschieden." (Toni Barth, 1. Bürgermeister)

Tipps

  • Eine Kombination mit Kraft-Wärme-Kopplung bzw. Einbeziehung von Biogas ist zu empfehlen.

Stolpersteine

  • Eine sehr komplizierte und rechtlich teilweise unübersichtliche Tarifgestaltungen ist leider notwendig.

Beispiel gemeldet: 07/2015

zuletzt aktualisiert: 09/2022