Biomasseheizwerk Scheßlitz

Das Schulzentrum (drei Schulen und eine Turnhalle) sowie das Feuerwehrhaus der Stadt Scheßlitz wird mit Wärme aus heimischem Holz versorgt.
Projektträger: Landkreis Bamberg

Beschreibung

Auslöser

Der Landkreis Bamberg will Vorbild beim Klimaschutz und in der regionalen Energieversorgung werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen realisierten der Landkreis Bamberg, die Stadt Scheßlitz und der Förderverein des Landkresies Bamberg im Jahr 2012 die Errichtung des Biomasseheizwerkes in Scheßlitz.

Durchführung

Bevor das Biomasseheizwerk am 17. Januar 2013 in Betrieb genommen wurde, gab es einige vorangehende Meilensteine. Beispielhaft sei hier genannt, dass die ersten Studien zur Erstellung einer Wärmeversorgung mit Biomasse durch die Stadt Scheßlitz und den Landkreis Bamberg bereits in den Jahren 2002 und 2006 durchgeführt wurden.

Der Holzkessel des Biomasseheizwerkes (BMHW) Scheßlitz hat eine Nennwärmeleistung von 800 kW. Die Wärmeversorgung von drei Schulen, einer Turnhalle, sowie des Feuerwehrhauses der Stadt Scheßlitz erfolgt zu 85 % im Jahr durch den Hackschnitzelkessel. Zu 15 % der Zeit, insbesondere bei Temperaturen ab -10 °C wird die Wärmeversorgung durch einen Erdgaskessel (Nennleistung: 660 kW) sichergestellt. Die Verteilung der Wärme zu den angeschlossenen Gebäuden erfolgt über ein Nahwärmenetz mit einer Länge von ca. 500 Metern.

Der Einbau eines Elektrofilters ist grundsätzlich erst bei einer Anlage ab 1.000 kW erforderlich. Um jedoch jegliche Bedenken gegen eventuell austretende Emissionen gerade im Hinblick auf das Schulzentrum zu vermeiden, hat man sich entschlossen, diesen einzubauen. Dadurch erhöhten sich die Investitionskosten um 125.000 €.

Besonderheit:
Das Biomasseheizwerk Scheßlitz ist bislang eine der wenigen Anlagen, die neben Waldholz-Hackschnitzeln auch ressourcenschonend holziges, thermisch verwertbares Hackgut einsetzt.

Das benötigte Heizmaterial von ca. 680 Tonnen besteht zu 30 % aus Waldholzhackschnitzeln, die von der Waldbesitzervereinigung Bamberg e.V. geliefert werden und zu 70 % aus Hackgut der Abfallwirtschaft des Landkreises Bamberg. Bei dem Hackgut handelt es sich um das holzige, thermisch verwertbare Material aus den Grüngutsammlungen (Stand: 04/2014).

Seit dem Jahr 2020 wird eine weitere, neu errichtete Liegenschaft durch das Heizwerk mit Wärme versorgt.
Der vorhandene Hackschnitzelkessel kann die neue Zweifach-Sporthalle mit Mensa ohne Anpassungsarbeiten mit versorgen. Möglich wurde dies auch durch die Optimierung der Regelung in der Staatlichen Realschule.

Zitate

  • "Eine Biomasseheizung für die Scheßlitzer Schulen ist für die Region ein ökologischer und wirtschaftlicher Gewinn". (Angelika Morgenroth, Vorsitzende Waldbesitzerverein Bamberg)

Tipps

  • Von den ersten Überlegungen bis zur Inbetriebnahme vergingen etwa drei Jahre. Dies sollte bei der Planung eines ähnlichen Projektes berücksichtigt werden.
  • Gemeinsam sind wir stark: Bei dem Biomasseheizwerk Scheßlitz handelt es sich um eine Kooperation mehrerer Beteiligter.

Beispiel gemeldet: 04/2014

zuletzt aktualisiert: 03/2022