Energiebeauftragter legt Grundstein für KEM

Die Erfassung der Verbrauchsdaten und Vorschläge zu Energieeinsparungen bieten einen tollen Einstieg in das Energiemanagement.
Projektträger: Markt Rieden

Beschreibung

Auslöser

Der Bürgermeister und Gemeinderat wurden 2004 durch den Verein zur Nutzung nachhaltiger regenerativer Energien in der Oberpfalz (regEn; inzwischen in das Zentrum für erneuerbare Energien integriert) zum KEM angeregt. Sie starteten einen Zeitungsaufruf, um einen
kommunalen Energiebeauftragten (KEB) zu finden und wählten Herrn Erwin Flierl aus.

Um die Arbeiten unbürokratisch abwickeln zu können, wurde in Abstimmung mit dem Bürgermeister ein Arbeitskreis Energie mit drei Gemeindeangestellten (Verwaltungsfachmann, Hausmeister, Elektriker im Bauhof) und dem KEB gebildet.

Durchführung

Ein wichtiger Arbeitsschritt des KEBs (in Abstimmung mit den weiteren Mitgliedern des Energiearbeitskreises) ist die Verbrauchserfassung für Strom, Heizenergie und Wasser der kommunalen Liegenschaften. Hierzu gehören u. a. das Rathaus, die Schule, die Turnhalle, das Freibad, die Gebäude der freiwilligen Feuerwehren, die Straßenbeleuchtung und die Abwasserentsorgung/Kläranlage.

Nachdem die Verbrauchsdaten ausgewertet und ggf. witterungsbereinigt wurden, wird die Entwicklung dieser Daten sowie die dazugehörigen Kosten grafisch dargestellt (in Excel). Im Zuge der Verbrauchsdatenerfassung werden auch Mängel in bzw. an Gebäuden und Anlagen erfasst sowie Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen – insbesondere für energetische Optimierungen – gemacht. In einer jährlichen Dokumentation werden die Daten als Energiebericht an den Bürgermeister und den Gemeinderat weitergegeben.

Der KEB pflegt außerdem den interkommunalen Erkenntnisaustausch (Netzwerk) und ist Ansprechperson auf kommunaler Ebene.

Tipps

  • Der KEB kann sich allmählich in das Fachgebiet einarbeiten, ein gewisses technisches Verständnis sollte jedoch vorhanden sein.
  • Als ehrenamtlicher KEB sollte man einen "guten Draht" zur Gemeinde bzw. zu den entsprechenden Mitarbeitenden haben, um die notwendigen Daten unbürokratisch und schnell zu erhalten. Der KEB sollte deshalb offiziell im Gemeinderat vorgestellt werden. Außerdem sollten Ansprechpersonen (Gemeindemitarbeitende) verpflichtet werden, welche dem KEB alle notwendigen Daten und Informationen liefern können.
  • Kommunen, welche ein KEM einführen wollen, sollten sich Informationen von anderen Kommunen, auch aus anderen Landkreisen, besorgen. Eventuell ist es auch sinnvoll, ein interkommunales Netzwerk zum Austausch zu initiieren (wie es z. B. durch das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit in Ensdorf gemacht wird).

Stolpersteine

  • Zum Start des Projekts (KEM) wäre eine einheitliche Vorgabe des Energieberichts für alle Gemeinden vorteilhaft gewesen. Ein Quervergleich der Gemeinden wäre damit viel leichter.
  • Oft sind Gemeinderäte, deren Interesse nicht unbedingt Energie und Energieeinsparung sind, ein Hindernis für größere Maßnahmen, weil meistens finanzielle Vorleistungen erbracht werden müssen.

Beispiel gemeldet: 05/2014

zuletzt aktualisiert: 02/2022