Solarpotenzialkataster für die Stadt Lindenberg

Online-Tool zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit von Dachflächen für PV auf Grundlage eines digitalen Geländemodells aus Überflug-Laserscan-Daten.
Projektträger: Lindenberg im Allgäu

Beschreibung

Auslöser

Die Stadt Lindenberg im Allgäu hat einen enormen Standortvorteil, was die solare Einstrahlung betrifft. Sie liegt mit knapp 1.200 kWh/m² und Jahr deutschlandweit im oberen Bereich und hat gemeinsam mit der Nachbargemeinde schon die Auszeichnung "sonnenreichste Stadt Deutschlands" erhalten.

Trotzdem stellt sich aufgrund der städtischen Struktur und begrenzten Gemarkung ohne ländliche Teilorte (mit großen Dachflächen auf den Bauernhöfen) die Situation so dar, dass nur knapp 2 % des Strombedarfs aus Solarenergie gewonnen wird.

Das Kataster wurde vom Amt für Klimaschutz der Stadt Lindenberg in Kooperation mit der Sparkasse Lindenberg initiiert. Die Sparkasse trägt etwa 40 % der Kosten des Online-Tools und betreibt den Finanzierungsrechner auf ihrer Seite. Bereits in den ersten Wochen wurde das Kataster sehr gut angenommen.

Durchführung

Um die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Stadt anzuregen und in der Bevölkerung ein besseres Verständnis der technischen Hintergründe zu erreichen, wird den Bürgerinnen und Bürgern ein Solarpotenzialkataster zur Verfügung gestellt. Wer ein Haus besitzt, kann die Installation, die Wirtschaftlichkeit, Dimensionierung und Finanzierung auf dem Dach online virtuell durchspielen und sämtliche Parameter verändern. Somit können sich alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig und ohne technische Vorkenntnisse dem Thema nähern und erhalten einen neutralen, anbieterunabhängigen Blick auf die Thematik.

Die Zeiten der großen Anlagen, die das gesamte Hausdach bedecken, sind vorbei. Das Solarpotenzialkataster berücksichtigt insbesondere eine auf den potentiellen Eigenverbrauch optimierte Anlagengröße. Die Optimierung der Anlagengröße ist deshalb wichtig, weil die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage stark davon abhängt, dass diese in einer angemessenen Größe zum Strombedarf ausgelegt ist. Dieses optimale Verhältnis zwischen der Größe der PV-Anlage und dem Strombedarf bzw. dem daraus abgeleiteten Eigenverbrauchspotenzial errechnet das Kataster und zeigt den Ausblick auf eine ökologisch und ökonomisch gute Rendite.

Grundlage für die Solarpotenzialanalyse sind Laserscannerdaten, die aus einer Überfliegung des Stadtgebietes stammen. Aus diesen Informationen wurde ein vereinfachtes Modell der Häuser und der umgebenden Objekte (z. B. Bäume) erstellt, das unter anderen die Dachflächen und -neigungen berücksichtigt. Einstrahlung und Verschattung wurden berechnet und stark verschattete Bereiche als nicht geeignet identifiziert.

Tipps

  • Am besten ein bestehendes Kataster testen und dann entscheiden, ob das den Erwartungen entspricht.
  • Beratung durch Fachfirma / Ingenieurbüro sinnvoll
  • Wir raten, sich über die benötigten Daten gut zu informieren.

Stolpersteine

  • Uns hätte geholfen zu wissen, welche Daten beim Landesvermessungsamt tatsächlich vorhanden sind und welche Unterschiede es innerhalb der Qualität der Laserscandaten gibt.
  • Informationen zum Datenschutz einholen!

Beispiel gemeldet: 01/2014

zuletzt aktualisiert: 01/2022