Wohnpark auf ehemaliger Industriebrache

Der Energiebedarf der Gebäude wird vollständig über erneuerbare Energien gedeckt.
Projektträger: Architekturbüro - Energieberatung Gschlößl

Beschreibung

Auslöser

Auslöser des Projektes "Ludmilla Wohnpark" war die Notwendigkeit zur Beseitigung einer nicht mehr nutzbaren Industriebrache. Im Fokus stand die Neugestaltung eines ansprechenden Wohnkonzeptes, das modernsten Ansprüchen gerecht werden sollte. Daher fanden Aspekte wie "Wie möchten Menschen wohnen und welche Ansprüche haben Sie an ihre eigenen vier Wände" oder "Beim Hausbau schon an später denken", verbunden mit einer energieeffizienten, zukunftsweisenden Bauweise und Gebäudetechnik, Berücksichtigung.

Durchführung

Die Ein- und Mehrfamilienhäuser wurden in Ziegelbauweise erstellt. Die Ziegel sind mit einem Mineralgranulat gefüllt und dienen als Wärmedämmung. Beheizt werden die Einfamilienhäuser mittels Erdwärmekollektoren. Der Strom für die notwendigen Wärmepumpen wird durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern erzeugt. Die Wärme und den Strom für die Mehrfamilienhäuser liefert ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk. Überschüssiger Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Alle Wohnungen sind mit einer Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung versehen.

Durch die Bauweise wird ein hoher energetischer Standard gewährleistet. Der Energiebedarf der Gebäude wird vollständig über Erneuerbare Energien gedeckt.

Das Energiekonzept des Wohnparks wurde zusammen mit der Hochschule München entwickelt. Es wurde in das Forschungsprojekt "+Eins" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) übernommen, um neue Erkenntnisse im Bereich der Plusenergietechnik zu erforschen. Weiterhin sollen Leitfäden für Planende von zukünftigen Plusenergiesiedlungen und ein Simulationstool für die Auslegung von Erdwärmetauschern erstellt werden.

Altlastenbezug:
Auf dem Grundstück des Wohnparks befand sich vorher das Röderstein-Firmengelände. Bei der Altlastenerkundung wurden ein Lösemittel- (LHKW-) Schaden im Grundwasser und ein LHKW- und ein PCN-Schaden (polychlorierte Naphthaline) im Boden festgestellt. Die Grundwassersanierung mittels Pump-and-Treat lief von 2007 bis 2009. Seit Beendigung der Sanierung wird das Grundwasser regelmäßig überwacht. Der kontaminierte Boden wurde soweit möglich ausgetauscht. Zur vollständigen Sanierung des Bodens wurde bis 1992 die Bodenluft abgesaugt und über Aktivkohle abgereinigt.

Zitate

  • Durch den Ludmilla-Wohnpark Landshut wird jährlich so viel CO₂ eingespart, wie durch 150 Autos mit einer Laufleistung von 12.000 km im Jahr in die Atmosphäre freigesetzt werden.

Tipps

  • Genaue Kenntnisse über die Ausdehnung der Altlast (horizontal und vertikal) sind erforderlich. Daher sollte der Standort sehr genau erkundet werden.
  • Abstimmungen mit Kundinnen und Kunden sollten stets schriftlich festgehalten werden.

Stolpersteine

  • Verhinderung der Schadstoffverschleppung durch Baumaschinen

Beispiel gemeldet: 05/2012

zuletzt aktualisiert: 02/2023