Kleinwasserkraftanlage Schallerwöhr

Nach der Sanierung der Wasserkraftanlage können zwei Drittel des Trinkwasserbedarfes mit Wasserkraft gefördert werden. Zusätzlich erfolgt eine Stromeinspeisung ins Netz.
Projektträger: Zweckverband zur Wasserversorgung der Hohenschambacher Gruppe

Beschreibung

Auslöser

Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Hohenschambacher Gruppe betreibt die öffentliche Wasserversorgung seit dem Jahr 1907. Gleichzeitig wird für den Eigenbedarf des Wasserkraftwerks (WKW), der sehr gering ist, Strom erzeugt. Im Rahmen der Sanierung des WKW wurde nun beschlossen, die vorhandene Wasserkraft besser auszunutzen und den übrigen Strom in das Netz der E.ON einzuspeisen.

Durchführung

Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf Teile des Marktes Laaber, des Marktes Painten und der Stadt Hemau. Insgesamt wird für über 4.000 Bürger Trinkwasser zur Verfügung gestellt

Im Jahr 1994 wurde die wartungsaufwändige Drillingspumpe aus dem Jahr 1939 durch eine neue, kompakte Kolbenpumpe ersetzt. Die Krafteinleitung von der Turbinenwelle erfolgt über einen Riemenantrieb zum Laufrad der Kolbenpumpe.

Derzeit werden ca. 160.000 m³ Trinkwasser aus zwei Flachbrunnen mittels der Kolbenpumpe, die mit Wasserkraft betriebenen wird, in einen Hochbehälter gefördert. Der Hochbehälter ist ins Versorgungsnetz eingebunden. Die Kolbenpumpe läuft im 24 Stunden-Betrieb und transportiert hierbei kontinuierlich 5 l/s über 140 Höhenmeter, von der Wassergewinnung zum Trinkwasserspeicher. Da der Gesamtjahresbedarf an Trinkwasser in einer Größenordnung von 225.000 m³ liegt, trägt ein Tiefbrunnen zusätzlich 65.000 m³ Trinkwasser bei. Die Unterwasserpumpe für diesen Tiefbrunnen wird während der Nachtzeit kostengünstig durch Fremdstrom im Umfang von ca. 48.000 kWh pro Jahr betrieben.

Durch den zusätzlichen Einbau eines Drehstromgenerators, der mit der Turbine gekoppelt ist, können im Jahr circa 70.000 kWh in das Netz der E.ON eingespeist werden.


Zeitlicher Ablauf:
  • 1907: Bau des Wasserkraftwerkes Schallerwöhr mit 2 angehängten Flachbrunnen, die Nennleistung der Turbine beträgt 18 kW
  • 1964: zusätzlicher Tiefbrunnen
  • 1988: Teilweise Erneuerung und Erweiterung der Kraftwerksanlage, um die Stromeinspeisung zu optimieren.
  • 2015 bis 2019: Überholung der Francis-Turbine, Erneuerung der Wellenlagerung und des Kegelradgetriebes, sowie Optimierung der Generatorsteuerung

Beispiel gemeldet: 11/2010

zuletzt aktualisiert: 03/2024